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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde! Ich kenne kaum jemanden, der keine Berührung
mit dem Sport hat, ob als Aktive oder als Zuschauerinnen und Zuschauer in den Stadien oder auch auf der Couch vor dem Fernseher. Allein die Anzahl der
Mitglieder in Sportvereinen zeugt mit rund 27 Millionen für ein großes Engagement. Dafür bedanke ich mich vor allen Dingen bei allen Ehrenamtlichen, die unser
Vereinsleben in Deutschland erst zum Leben erwecken.
Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Und weil wir wissen, wie wichtig Sport für die Gemeinschaft, aber auch für die individuelle Gesundheit ist, unterstützen wir ihn mit all unserer
Kraft. Wie vielfältig diese Unterstützung ist, zeigt die heutige Diskussion um den Sportbericht.
An vielen Stellen des Berichtes wird über die Coronaauswirkungen berichtet.
Wir haben es gemeinsam geschafft, die negativen Auswirkungen auf den Sport abzufedern. Dazu gehörten Geld vom Bund, aber auch kreative Ideen vor Ort.
Der Sport hat den digitalen Schritt gewagt, um Mitglieder zu Hause fitzuhalten. Trainerinnen und Trainer überlegten sich Übungen, um trotzdem zu trainieren.
Dies alles hat die Vereine am Leben gehalten und verlorene Mitglieder wieder zurückgebracht. Was nachhaltig gelitten hat, meine Damen und Herren, sind das
Ehrenamt bzw. die Trainer/-innen und die Übungsleiter/-innen.
Aber seien wir mal ehrlich: Die Probleme hatten wir zum Teil schon vorher. Corona hat sie noch einmal beschleunigt. Es wird in Deutschland weniger
Sport getrieben. Der Anteil des individuellen Sports nimmt zu, der Spitzensport verliert an Stärke. Trainersituationen sind zum Teil unbefriedigend, mehr Fälle
von Verletzungen von Integrität kommen ans Licht; um nur einiges zu nennen.
Manche Fach- und Landesverbände sind bei den Themen schon gut aufgestellt. Doch ein Gleichklang, eine Struktur, auf die aufgesetzt wird, fehlt mir an
manchen Stellen. Diese Erkenntnis ist nicht neu, und es mangelt auch nicht an Konzepten, zum Teil aber an der konsequenten Umsetzung. Zudem haben die letzten
Jahre gezeigt: Mehr Geld im System bedeutet nicht mehr Erfolg im Sport.
Wir müssen also die Gelder zielgerichteter und effizienter einsetzen. Wichtig ist, die Akteure mitzunehmen. Dabei sollten die Befindlichkeiten nun
über Bord geworfen werden. Entweder schaffen wir jetzt den Systemwechsel, oder wir können uns weiterhin mit Papier bewerfen.
Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)
Deshalb begrüße ich ausdrücklich den vom BMI und DOSB gemeinsam angetriebenen Reformprozess des Spitzensports, und zwar in einem überschaubaren
Rahmen, damit das Ganze auch zeitnah umgesetzt werden kann. Das Gleiche gilt für den Breitensport mit dem Entwicklungsplan Sport. Wir müssen Deutschland wieder
mehr in Bewegung bringen, nicht nur aus gesundheitlichen Aspekten, sondern auch, um die Gesellschaft in den Vereinen zusammenzubringen und zu stärken.
Zum Schluss möchte ich Ihre Aufmerksamkeit noch einmal auf den Sanierungsstau bei den Sportstätten lenken. Der Bund greift den Kommunen seit geraumer
Zeit unter die Arme, obwohl dies Landesaufgabe wäre.
Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Zukünftig sollten wir diese Förderung aber bedarfsgerecht ausrichten. Dabei könnten auch soziale Aspekte eine Rolle spielen; das machen wir in den
anderen Programmen auch. Ich bin daher zuversichtlich, dass wir strategische Ansätze ändern und auf die Schiene bringen.
Kommen Sie bitte zum Schluss.
Lassen Sie uns gemeinsam für den Sport und vor allen Dingen für die Mitwirkenden etwas tun.
Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Und für die Unionsfraktion hat das Wort Fritz Güntzler.
Beifall bei der CDU/CSU)