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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! In diesem Antrag zum Thema Wissenschaftskommunikation sind für mich drei Punkte wichtig.
Erstens. Wir müssen die Möglichkeit schaffen, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommunizieren können. Dass eigene Erkenntnisse über den Kreis des eigenen Fachs hinaus vermittelt werden, darf kein Nachteil sein, wenn es um die wissenschaftliche Karriere geht.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Diejenigen, die kommunizieren wollen, müssen wir dazu auch befähigen. Dafür braucht es entsprechende Angebote. Das heben wir in unserem Antrag hervor, in dem wir fordern, die Wissenschaftskommunikation systematisch auf allen Karrierestufen und in der Förderstruktur des BMBF zu verankern.
Beifall bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])
Zweitens. Wir müssen nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auch die Methoden, mit denen in der Wissenschaft gearbeitet wird, vermitteln. Wir müssen sie erfahrbar machen und dafür sorgen, dass schon Kinder mitbekommen, wie spannend Forschen sein kann, dass wir in Citizen-Science-Projekten möglichst vielen die Möglichkeit geben, Teil des Erkenntnisprozesses zu sein. Die entsprechende Förderlinie wollen wir stärken; auch das steht in unserem Antrag.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass wissenschaftliche Methoden im öffentlichen Diskurs immer öfter infrage gestellt werden. Zu oft ersetzt die Anekdote die Evidenz, zu oft werden wissenschaftliche Erkenntnisse und politische Meinung verwechselt. Auch in diesem Haus haben wir eine Kraft, die das versucht – im Umgang mit Klimawandel oder zum Beispiel bei der Pandemie –, indem sie Meinungen gleichberechtigt nebeneinanderstellt, wo in der Wissenschaft doch ganz klar ist, was die Mehrheit der Wissenschaft meint, liebe Kolleginnen und Kollegen.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN
Zuruf der Abg. Nicole Höchst [AfD]
Da fühlen sich schon die Richtigen angesprochen!)
Wir können die methodisch fundierten Erkenntnisse nicht als bloße Meinung abtun, wenn wir vernünftige Politik machen wollen.
Das bringt mich zu meinem dritten Punkt: Dort, wo Wissenschaft kommuniziert, müssen wir sie vor Anfeindungen schützen. Natürlich muss sich Wissenschaft der gesellschaftlichen Auseinandersetzung stellen.
Aber das ist etwas anderes als der Hass und die Hetze, die manchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entgegenschlägt.
Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Stephan Seiter [FDP]
Sie verwechseln Widerspruch mit Hass und Hetze! Das müssen Sie schon aushalten!
Nee, Hass und Hetze muss man nicht aushalten!
Sozialistischer Kampfbegriff!
Hier braucht es entsprechende Unterstützungsstrukturen wie das Projekt Scicomm-Support. Denn nicht die Wissenschaft, sondern die demokratisch legitimierte Politik trifft die Entscheidungen. Wir dürfen uns dabei nicht hinter Wissenschaft verstecken; auch das gehört dazu.
Beifall bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Und wir müssen klarstellen: Arbeitsverhältnisse und Fördermittel in der Wissenschaft werden nach wissenschaftlichen Kriterien vergeben. Wenn es in den letzten Tagen Zweifel an dieser Linie gab, muss das vom Ministerium richtiggestellt werden.
Beifall bei Abgeordneten der SPD)
Ich freue mich, dass wir heute einen Antrag beschließen, mit dem wir dafür Sorge tragen, dass wir die wissenschaftliche Erkenntnis in die gesellschaftliche Diskussion einbinden. Stimmen Sie diesem Antrag zu!
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)