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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Die Kernfusionsforschung ist ein europäisches Erfolgsmodell und wissenschaftlich
tatsächlich von hoher Relevanz. Deswegen ärgert mich der Antrag so sehr, den Sie hier heute eingebracht haben.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN
Denn Sie machen das, was Sie in letzter Zeit immer machen:
Themen nach vorne bringen?)
Sie reden nicht über die aktuellen Probleme der Energiewende, werfen nur Nebelkerzen und bringen für die aktuellen Energieprobleme überhaupt keine
Lösung.
Und was machen Sie? Sie bringen keine Gesetze ein!)
Stattdessen versuchen Sie, lauter Nebelkerzen zu werfen mit Technologien, die irgendwann in der Zukunft einmal Wirkung zeigen könnten, aber zur
aktuellen Debatte leider nichts beizutragen haben. Damit missbrauchen Sie ein wirkliches Erfolgsmodell der europäischen Forschungspolitik.
Beifall bei der SPD)
CERN ist damals als Grundlage der europäischen Zusammenarbeit in der Wissenschaftspolitik gegründet worden, um Lösungen für die Kernfusionsenergie zu
entwickeln. Tatsächlich betreibt es Grundlagenforschung in der Teilchenphysik und produziert Nobelpreise. Das Joint European Torus in Großbritannien ist 1970 in
der großen Integrationskrise der EU gebaut worden und funktioniert auch jetzt, in Zeiten nach dem Brexit, noch gut. Auch da machen wir gute und wichtige
Grundlagenforschung und erreichen Weltrekorde beim Thema Kernfusion. Nur, liebe Union, in der aktuellen Energiekrise hilft uns das nicht.
Jetzt wollen Sie – so steht es in Ihrem Antrag – zwei Fusionsreaktoren mit konkurrierenden Technologien bauen. Ich gucke ja immer, was die
Wissenschaft so sagt. Die Max-Planck-Gesellschaft schreibt dazu:
Ein Problem plagt alle derzeit verfolgten Ansätze: Bisher sind die Fusionsreaktoren weit davon entfernt, mehr Energie zu erzeugen, als für den
gesamten Betrieb notwendig ist.
In dieser Gemengelage ist es doch absolut fahrlässig, davon zu reden, jetzt zwei Reaktoren zu bauen.
Wir fördern die Kernfusion in der Koalition gemeinsam. Dabei haben wir uns untereinander und übrigens auch mit unseren europäischen und
internationalen Partnern abgestimmt. Wir tun das nicht aus kurzfristiger Begeisterung für eine einzelne Technologie, sondern weil wir nicht wissen, welche
Technologie in Zukunft relevant werden könnte, weil technologische Durchbrüche manchmal wesentlich länger dauern können, weil es aber manchmal dann doch
sprunghaft passiert und weil uns technologieoffene Forschung eben wichtig ist.
Beifall bei Abgeordneten der SPD)
Wir reden nicht von Fusionsreaktoren, um von der Notwendigkeit einer Energiewende unter den heutigen technologischen Bedingungen abzulenken, und
deshalb hilft Ihr Antrag auch nicht weiter.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN
Was machen Sie denn jetzt eigentlich? Das haben
wir nicht verstanden nach der Rede!)