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Frau Präsidentin! Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Frau Dr. Jurisch, erlauben Sie, dass ich unmittelbar einen Punkt aufnehme,
den Sie genannt haben. Sie haben davon gesprochen, die reguläre Einwanderung auf den Arbeitsmarkt wäre in den letzten Jahren nicht ordentlich von uns gestaltet
worden.
Ich darf Sie an etwas erinnern.
Zuruf der Abg. Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann [FDP])
Die reguläre Einwanderung auf unseren Arbeitsmarkt von dafür geeigneten Arbeitskräften scheitert an zwei Dingen:
Im Vergleich der OECD-Staaten hat Deutschland die höchsten Steuern und Abgaben, gleich nach Belgien. Deswegen ist es für diese Menschen nicht
attraktiv, zu uns einzuwandern.
Der zweite Punkt ist, dass diese Menschen keine Termine bei den Auslandsvertretungen bekommen.
Diese Dinge sind zu organisieren aus dem Auswärtigen Amt.
Das Auswärtige Amt wird seit 1966 ausschließlich von Politikern geführt – sie sind für diese Organisation verantwortlich –, die Parteien der heutigen
Ampelkoalition angehören.
Beifall bei der CDU/CSU
Zuruf der Abg. Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann [FDP])
Insoweit würde ich Sie bitten, da mal nachzuschärfen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben es Ihnen dieses Mal, ehrlicherweise gesagt, ein kleines bisschen schwergemacht. Wir haben einfach nur
die Aussage Ihres Bundeskanzlers Olaf Scholz
Walter Scheel trägt die Verantwortung!)
aufgenommen, die er mit allen Ministerpräsidenten der Länder gemeinsam getroffen hat, nämlich die Haft immer dann zu verändern, wenn die Ausreise
sonst nicht erreicht werden kann.
Vielleicht darf ich Sie einfach mal auf eine weitere Zahl hinweisen; denn die Zahlen sprechen für uns ja wirklich eine wunderbare Sprache. Es ist
nämlich die Frage: Wie viele von denen, die eigentlich ausreisepflichtig sind – und mit „ausreisepflichtig“ meinen wir die, die auch aus humanitären Gründen
abgeschoben werden und ausreisen können –, sind bisher freiwillig ausgereist? Für das Jahr 2022 sind es genau 26 545 Personen von 300 000 Ausreisepflichtigen.
Das ist eine Quote von 8,7 Prozent. Der Rest reist einfach nicht aus. Er widerspricht damit deutschem Recht. Das heißt: Das sind Personen, die per se schon bei
der Einreise und auch im nachfolgenden Verfahren klar zu erkennen geben, dass sie den Rechtsstaat Deutschland nicht anerkennen. Diese Personen haben bei uns in
der Tat keine Bleibeperspektive.
Beifall bei der CDU/CSU und der AfD)
Meine Damen und Herren, lassen Sie uns doch die Situation der Kommunen noch einmal beleuchten. Derzeit haben wir in den AnkER-Zentren eine Auslastung
von 80,4 Prozent, Tendenz dramatisch steigend. Wir haben in den Anschlussunterbringungen eine Auslastung von 94,7 Prozent, Tendenz dramatisch steigend.
Zuruf der Abg. Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann [FDP])
Wie sollen die Kommunen das noch beherrschen, wenn wir nicht wenigstens versuchen, die Abschiebungen durchzusetzen, die durchgesetzt werden
könnten?
Zuruf der Abg. Filiz Polat [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])
Lassen Sie mich an der Stelle noch eines zur gestrigen Debatte sagen. Da erlaubte sich der Kollege von den Grünen doch glatt, zu behaupten, in Bayern
sei es besonders schlimm; die wenigen Gelder der Bundesregierung würden nicht an die Kommunen durchgereicht.
Wenige Gelder? Schauen Sie mal in den Bundeshaushalt rein!
– Da haben Sie völlig recht; das stimmt. Ich sage Ihnen jetzt auch, warum, Herr Hartmann.
Ja, jetzt bin ich gespannt!)
Die müssen wir gar nicht durchreichen. In Bayern werden von vornherein 100 Prozent ersetzt,
Aber warum denn nicht in Nordrhein-Westfalen?)
egal wie viel vom Bund kommt. 100 Prozent an die Kommunen!
Kein kommunaler Haushalt kann das doch in Aschaffenburg!)
Der Kollege hat aber von Bayern gesprochen;
Aschaffenburg ist in Bayern!)
deswegen war dies falsch.
Zuruf von der SPD: Bayern ist nicht der Nabel der Welt!)
Meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn Sie ablehnen, was wir heute fordern – und das ist die Aussage Ihres Bundeskanzlers –, dann, Herr Kollege
Lindh, ist mit „Täuschung und Irreführung“ nichts anderes gemeint, als dass Ihr Kanzler getäuscht und irregeführt hat.
Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der AfD
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich grüße Sie erst einmal ganz herzlich und gebe das Wort an Gülistan Yüksel für die SPD-Fraktion.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)