- Bundestagsanalysen
Zwischenrufe von Philipp Amthor an Julian Pahlke
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Demokratinnen und Demokraten! Es ist warm draußen; da kann man mal wieder sehen, was Frühlingsgefühle bei der Union anrichten. Da reist man doch auch mal gerne in die USA, um sich mit Mitgliedern der Neuen Rechten zu treffen und hinterher durch einen doofen Zufall zu vergessen, wer diese Reise eigentlich gezahlt hat. Aber so ist das eben manchmal mit Frühlingsgefühlen, da trifft man sich dann auch mal mit einem Mann, der gerade Inhalte an Schulen per Dekret kontrollieren will, gegen queere Menschen hetzt und auch ansonsten ein ziemlich strammer Rechter ist. Ich gönne der Union ja wirklich von Herzen jeden Flirt – ehrlich! –, aber wenn Sie wen kennenlernen, sollten Sie wenigstens darauf achten, dass die Person nicht von der anderen Seite der Brandmauer kommt.
Falsches Manuskript?)
eine ganze Menge zu dem Antrag gesagt zu haben, weil der Antrag im inhaltlichen Teil aus vier Zeilen besteht. Ich habe gerade noch mal geguckt: Es füllt die ganze letzte Seite meines Manuskripts. Ich gebe Ihnen die auch gerne mit; dann können Sie ja noch mal schauen, wie ich mich gerade dazu positioniert habe.
Schlagfertigkeit gleich null!)
Liebe Frau Kollegin Bünger, ich hatte den Eindruck,
Steht die Antwort auch auf dem Zettel?)
Jedes weitere Verrutschen des Diskurses in der Findungsphase von Friedrich Merz ist am Ende eine Gefahr für die Demokratie. Ich habe sehr genau zugehört, was der Kollege Philipp Amthor gesagt hat, als er Geflüchtete als eine größere Gefahr als die AfD bezeichnet hat.
Nein, Ihre Politik! Ihre Politik und nicht die Flüchtlinge!)
Genauso ist es unsere Pflicht, aus unserer Geschichte zu lernen und aus ihr Konsequenzen zu ziehen. Wer heute das Grundrecht auf Asyl infrage stellt, der fängt nächste Woche an, die Abschaffung der nächsten Grundrechte zu fordern.
Wer Grundrechte von Geflüchteten angreift, der greift unser aller Grundrechte an.
So ein Irrsinn!
Seit Jahren wird die zivile Seenotrettung kriminalisiert, mit Dekreten aus Italien überzogen. Dabei sind diese Organisationen zu einem Stellvertreter geworden, an dem sich viele abarbeiten, mittlerweile vor allem die Union, weil sie selber keine funktionierenden Lösungen vorbringen können.
Sie müssen nur zuhören!)
Zwischenrufe von Julian Pahlke an Philipp Amthor
Also, Frau Bünger, Sie sind ja noch relativ neu im Bundestag.
Völlig im Ton vergriffen!)
Das Grundrecht auf Asyl und die Genfer Flüchtlingskonvention gehören bei all den berechtigten Begehren nach besserer Steuerung von Migration für uns zur Grundüberzeugung. Ich will in dieser Debatte ganz klar sagen: Das ist die Abgrenzungslinie von CDU und CSU zur AfD.
Wir brauchen keine Linie! Wir brauchen eine Mauer!)
Und deswegen muss für uns auch klar sein – das unterscheidet uns maßgeblich von der AfD –:
Da muss man aber suchen!)
Die Landräte, die Kommunen sind an der Grenze der Kapazitäten, der Aufnahmefähigkeit, und Sie machen mit diesem Verleugnen von Problemen das Geschäft von Rechtspopulisten.
Wie stehen Sie eigentlich zum Kirchenasyl?)
Es ist richtig, Herr Kollege Wiese, wenn Sie feststellen: Die AfD hat eigentlich das Ziel, unsere Demokratie zu destabilisieren.
Ihr stimmt aber mit denen ab!
Die Mehrheit der Bevölkerung ist der Auffassung, dass wir nicht mehr Flüchtlinge aufnehmen sollen. Ich finde, Sie sollten dazu beitragen, dass es eine Akzeptanz für das Asylrecht gibt.
Ihr wollt es doch abschaffen!)
Wir müssen uns schon darüber klar sein: Die Zahlen sind einfach zu hoch.
Wollen Sie die Menschen zurück in die Ukraine schicken, oder was ist das Ziel? Ist das die Unterstützung für die Ukraine? Herzlich willkommen am rechten Rand, Herr Amthor!)
Deswegen ist für uns klar: Planvoll erzeugte Seenotrettung – ich differenziere: planvoll erzeugte Seenotrettung; das ist es, was wir x-fach im Mittelmeer erleben – darf keine Eintrittskarte für soziale Sicherungssysteme in Europa sein.
Wo ist der Unterschied zur AfD?)
Da muss man sich fragen: Wer kann den Weg zu Ausschiffungsplattformen, zu vernünftigen Drittstaatenabkommen gehen?
Horst Seehofer hätte ihn gehen können! Das ist ihm rechtlich nicht gelungen!
Wir brauchen Ausschiffungsplattformen, wie es die Europäische Union schon beschlossen hat.
Welchen sicheren Hafen gibt es denn? Auf welcher rechtlichen Basis?)
um außenbezogene Innenpolitik zu machen, um große Haltungsnoten in der Welt zu verteilen, dass sie auch einmal deutsche Interessen durchsetzt. Und „deutsche Interessen“ heißt: Für Entwicklungshilfe in Milliardenhöhe
Wer ist denn Kommissionspräsidentin? Die ist, glaube ich, in Ihrer Partei!)
Wir haben Herrn Joachim Stamp, den Sonderbeauftragten für solche Abkommen. Meine Damen und Herren, das Ausverhandeln von Migrationsabkommen mit ausländischen Staaten gehört in die Kampfkategorie Superschwergewicht und nicht Federgewicht mit irgendwelchen Beauftragten.
Das ist Ursula von der Leyen gerade nicht gelungen!)
Wir haben zu viel Leid, zu viel irrreguläre Migration über das Mittelmeer. Diese Ursache muss bekämpft werden, liebe Kolleginnen und Kollegen.
Wollen Sie sagen, wir hätten zu viele Rettungskapazitäten? Das ist doch zynisch!)
Und tun Sie vor allem eines: Erkennen Sie dieses Problem! Alle Bemühungen für einen Deutschlandpakt Migration, die wir richtigerweise gemeinsam unternehmen, würden ad absurdum geführt, wenn wir einen Deutschlandpakt Migration vereinbaren und Sie diese private Seenotrettung trotzdem weiter finanzieren. So würde das letzte Vertrauen verspielt, das Ihre Regierung noch hat. Kehren Sie um! Das ist unser Appell.
Da klatscht selbst die AfD!)