Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich will erklären, was wir heute beschließen. Wir leben in einem Land, in dem immer Strom aus der Steckdose kommt. Das ist gut so, das muss so bleiben, und das wird so bleiben.
Wenn ihr so weitermacht …!)
Wenn ich mein Handy an die Steckdose hänge, brauche ich 0,01 Kilowattstunden, um es vollzuladen; das ist ein Klacks. Würden alle Deutschen ihr Handy im selben Moment laden, kämen aber schon 830 000 Kilowattstunden zusammen. Natürlich passiert das nie genau gleichzeitig.
Wir können aber sehen: Es verändert sich was. Früher gab es keine Handys, heute brauchen wir auch dafür Strom. Es wird sich noch mehr verändern: Heute sind über 1 Million Elektroautos in Deutschland unterwegs. In diese Batterien kann man im Schnitt 70 Kilowattstunden Strom packen. Wir müssen davon ausgehen, dass die Batterien noch besser werden und in Zukunft fast jedes Auto ein Elektroauto ist. Dann können wir über den Daumen peilen: Laden in Zukunft alle Deutschen ihr Auto im selben Moment auf, brauchen wir dafür 5 Milliarden Kilowattstunden Strom. Natürlich wird auch das nie gleichzeitig passieren; aber schon ein Teil dieser riesigen Summe kann unser Stromnetz vor richtige Herausforderungen stellen.
Politik muss vorausschauend sein. Was können wir also tun?
Erstens. Wir könnten weiter auf Verbrenner setzen. Das CO2 macht aber unsere Erde kaputt. Benzin und Diesel werden immer teurer und langfristig knapp. Das können viele am Ende nicht bezahlen, und das ist gerade bei mir auf dem Land wichtig.
Zweitens. Wir könnten – wer in die Zeitung geschaut hat, hat das vielleicht mitbekommen – auf E-Fuels setzen. Das ist eine besonders spannende Idee; dann bräuchten wir nämlich nicht mehr 5 Milliarden Kilowattstunden für Elektroautos, sondern dann bräuchten wir 25 Milliarden Kilowattstunden, um Strom für E-Fuels und die entsprechenden Tankfüllungen zu erzeugen.
Zuruf von der AfD: Das ist doch unlogisch!)
Das geht also auch nicht.
Drittens. Wir können mehr Strom erzeugen. Genau das müssen wir auch tun. Machen wir das mit konventionellen Kraftwerken? Nein, die stoßen CO2 aus oder radioaktive Abfälle. Beides macht unseren Planeten kaputt, und beides ist auch extrem teuer. Und das ist der Grund, warum wir gerade so schnell wie möglich die Nutzung erneuerbarer Energien ausbauen: damit wir mehr günstigen und sauberen Strom haben für all das, was wir in unserem Land tun.
Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Es gibt aber auch noch einen zweiten Kniff, und um den geht es heute. Wir können unseren Strom auch intelligenter nutzen. Am Beispiel der Elektroautos kann man das gut erklären. Es ist wahnsinnig unintelligent, um nicht zu sagen: dumm, wenn wir in Zukunft riesige Mengen Strom wahllos einsetzen, wenn wir zum Beispiel ohne Not viele Elektroautos dann aufladen, wenn gerade wenig Strom im Netz ist. Wenn wir auf einen Schlag so viel Strom brauchen, müssen wir nämlich zuschalten. Heute sind das vor allem Gaskraftwerke, und die stoßen CO2 aus und sind eben besonders teuer. Wir können also CO2 und bares Geld sparen, wenn wir Strom intelligenter steuern.
Jetzt ist die Frage: Wer steuert, wie wir zum Beispiel Autos laden? Robert Habeck? Nein. Wenn man der „Bild“-Zeitung oder der CSU Glauben schenkt, hat der keine Zeit, weil der angeblich in Bayern Ölheizungen aus dem Keller stibitzen muss. Der Mann kann sich nicht um alles kümmern; das geht also nicht.
Heiterkeit und Beifall bei der SPD
Wenn ihr es auf dem Niveau macht, bleibt ihr bei 8 Prozent in Bayern!)
Wer steuert es dann? Ich sage das noch mal für die Leute, die weder Energiepolitik noch Sarkasmus verstehen: Die Regierung entscheidet nicht, wer sein Auto aufladen darf. Das steuern in Zukunft intelligente Stromzähler und Messsysteme, die mit unserem Stromnetz kommunizieren.
Zuruf von der CDU/CSU: Wer steuert denn da?)
Das hängt dann bei Ihnen zu Hause im Keller; das ist ein Gerät, das vom Stromnetz erfährt: Jetzt ist viel Strom im Netz. Es kann dann also sagen: Das ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um das Auto zu laden und Geld zu sparen. – Und das passiert dann automatisch, wenn Sie das vorher entsprechend eingerichtet und Ihr Auto an die Wallbox gehängt haben.
Noch ein Vorteil. Ich habe vorhin erklärt, wie viel Strom in all unseren Elektroautos steckt. Mit einem intelligenten Stromnetz können wir moderne Elektroautos in Zukunft auch als Speicher nutzen, um wieder günstig Strom ans Stromnetz zurückzugeben,
Zuruf des Abg. Stephan Brandner [AfD])
anstatt Gaskraftwerke anzuschmeißen, die wir teuer bezahlen müssen. Ich weiß, es gibt die Angst: Mein Auto ist nicht geladen, wenn ich es brauche. – Das wird aber nicht passieren.
Zuruf von der AfD: Unsinn!)
Erstens. Tatsächlich stehen Autos die meiste Zeit. Im Schnitt wird ein Auto rund 70 Minuten pro Tag bewegt; das heißt, fast 23 Stunden pro Tag steht es rum. Da kann man viel machen, was Ihnen und uns allen hilft.
Zweitens. Jeder behält die Kontrolle. Man darf immer laden, wenn man es möchte, ganz klar. Aber man darf eben auch von seinem intelligenten Messsystem profitieren, das einem Hinweise gibt, wann man Geld sparen kann.
Ich habe jetzt erklärt, warum wir intelligente Netze und Stromzähler brauchen.
Machen Sie doch mal eine intelligente Rede, Herr Mesarosch!)
Wie bekommen wir die? Wir verabschieden heute ein Gesetz. Das Gesetz enthält einen klaren Fahrplan: Bis 2030 erhalten praktisch alle Haushalte in Deutschland ein intelligentes Messsystem. Ab 2025 bekommt jeder, der möchte, innerhalb von vier Monaten eins eingebaut. Ebenfalls ab 2025 bekommt jeder in Deutschland einen dynamischen Stromtarif angeboten; das heißt, man bekommt dann günstigeren Strom, wenn gerade viel Strom im Netz ist, und das heißt Geld sparen. Wir führen eine Preisobergrenze für die intelligenten Stromzähler ein – damit sind sie so günstig wie die bisherigen Stromzähler –, und wir ändern die Regeln, wo die Smart-Meter-Gateways eingebaut werden können. So wird es für die allermeisten Leute völlig unkompliziert.
Kurz: 2030 wird jeder einen intelligenten Stromzähler im Keller haben, der uns eine günstigere und saubere Energieversorgung ermöglicht.
Ich will das aber gar nicht!)
Andere Länder sind uns da noch voraus – Ihnen sowieso, Herr Brandner. Wenn wir aber erfolgreich sind, hat Deutschland ab 2030 die leistungsstärksten und sichersten intelligenten Messsysteme in allen Haushalten. Die Hersteller haben geliefert. Politik muss jetzt Weitblick zeigen; denn dann kriegen wir eine sichere, eine intelligentere, eine sauberere und – für meine schwäbischen Landsleute daheim – „günschtigere“ Energieversorgung.
Haben Sie vielen Dank.
Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP
Der glaubt das wahrscheinlich auch noch alles!)
Für die AfD-Fraktion hat Marc Bernhard das Wort.
Beifall bei der AfD
Jetzt kommt eine intelligente Rede, endlich!
Dann müsste die von ChatGPT geschrieben worden sein!
Das brauchen wir gar nicht!)