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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich halte heute hier meine erste Rede im Deutschen Bundestag, und passender könnte das Thema gar nicht sein. Ich selbst habe jahrelang in der Gastronomie gearbeitet und eine Hotelfachausbildung. Wissen Sie, warum ich gerne in der Gastronomie gearbeitet habe? Wissen Sie, warum dort viele Menschen wirklich gerne arbeiten, auch wenn die Arbeitsbedingungen nicht immer einfach sind? In der Gastronomie steht der Servicegedanke im Vordergrund, der Kontakt zu den Menschen, der Austausch mit anderen Menschen, das Gefühl, jemand anderem etwas Gutes zu tun. Und genau darauf mussten in den letzten zwei Jahren viele verzichten, die Gäste, aber auch die Gastronominnen und Gastronomen und die Hoteliers.
Die Branche lebt vom zwischenmenschlichen Kontakt, und der war und ist sehr eingeschränkt. Die Menschen haben großen Aufwand betrieben, um trotz allem ihre Angebote aufrechtzuerhalten und weiterhin Gäste empfangen zu können. In den vergangenen Wochen hat die Ampelkoalition deutlich gemacht, dass sie diese Bemühungen unterstützt und einen weiteren Lockdown verhindern will.
Beifall bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Dass die AfD-Fraktion hier jetzt so tut, als sei die 2‑G-Regel verantwortlich für geringere Umsätze, ist eine Frechheit.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP
Zuruf von der AfD: Natürlich ist sie das!)
In den vergangenen Wochen habe ich viele Gespräche mit meinen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen und weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Gastronomie und des Einzelhandels geführt. Alle sind sich einig: Sie leiden nicht an der 2‑G-Regel, sie leiden an der pandemischen Lage. Sie leiden darunter, dass kein Kontakt mit den Gästen stattfinden kann. Und sie wissen, dass die 2‑G-Regel hilft, einen Lockdown zu verhindern. Sie wollen genauso wie wir alle, dass diese Pandemie schnellstmöglich vorbei ist,
Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
damit wir wieder ganz ohne Sorge ins Restaurant essen gehen können, damit wir wieder feiern gehen können, damit wir wieder in unsere Lieblingsbar gehen können, ohne Angst zu haben, uns und andere zu infizieren. Was mir meine ehemaligen Kolleginnen und Kollegen auch gesagt haben: Auch schon vor der 2‑G-Regelung haben fast ausschließlich geimpfte und genesene Personen die Restaurants und Bars besucht. Es gab kaum jemanden, der nur getestet zu Besuch kam. – Die Pandemie ist verantwortlich für die Umsatzeinbußen und nicht eine 2‑G-Regelung.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN
Sie sperren Leute aus! Natürlich liegt es daran!
Gegenruf von der SPD: Ruhig, Brauner!)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Zahlen zeigen eindeutig: Wir sind mitten in der nächsten Welle. Deshalb bleiben die Menschen zu Hause. Sie sind vorsichtig und wollen sich und andere schützen, und das ist auch richtig so.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)
Veranstaltungen wie Weihnachtsfeiern werden abgesagt, weil die Menschen ihre Kontakte beschränken wollen. Dadurch entstehen die Umsatzeinbußen.
Es ist uns allen bewusst, dass die Situation weiterhin sehr schwierig ist. Unterstützung ist und bleibt dringend notwendig. Die umfangreichen und unterschiedlichen Programme haben Unternehmen, Gastronominnen und Gastronomen und den Einzelhandel unterstützt und tun das auch weiterhin. Fast 60 Milliarden Euro wurden bis Anfang Dezember ausgezahlt. Daher müssen wir beides angehen, das Ende der Pandemie und die wirtschaftlichen Einbußen. Für Letzteres gibt es die umfangreichen Hilfen, für Ersteres brauchen wir Instrumente wie die 2‑G-Regel. Denn was wäre die Alternative? Wir würden früher oder später in einen erneuten Lockdown schlittern. Das wiederum würde zu größeren Umsatzeinbußen führen. Eine Aufhebung der 2‑G-Regel ist also nicht im Interesse der Branche, wenn wir ernsthaft diese Pandemie besiegen wollen.
Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP sowie des Abg. Tilman Kuban [CDU/CSU])
Das muss doch weiterhin das oberste Ziel bleiben: das Ende der Pandemie. Um das zu schaffen, braucht es weiterhin die Solidarität aller. Daher meine Bitte an Sie: Lassen Sie sich impfen, lassen Sie sich boostern, und lassen Sie uns gemeinsam diese Pandemie besiegen,
Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
damit wir nächstes Jahr wieder alle auf Weihnachtsfeiern gehen können, damit wir wieder ohne Sorge in unsere Lieblingsbar gehen können, damit wir wieder unbeschwert mit unseren Freundinnen und Freunden essen gehen können. Dann steigen auch die Umsätze wieder.
Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP sowie des Abg. Pascal Meiser [DIE LINKE])
Für die CDU/CSU-Fraktion hat jetzt der Kollege Klaus-Peter Willsch das Wort.
Beifall bei der CDU/CSU)