Zwischenrufe:
7
Beifall:
1
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Viele der
Vorredner haben darauf hingewiesen, dass wir ein akutes Problem haben, und zwar
nicht nur bei der Brücke in Lüdenscheid, sondern auch bei vielen anderen
infrastrukturpolitischen Themen. Wir haben 4 000 Brücken, die saniert werden
müssen,
Das ist nur das Kernnetz! Es sind eigentlich
viel mehr!)
viele Straßen, die saniert werden müssen, und andere
Infrastrukturprojekte. Viele bestätigen das.
Aber wenn wir gerade vom Redner der Grünen gehört haben, dass wir als
Union in der Vergangenheit falsch darauf reagiert haben, dann zeigt das doch
eher, dass Sie ideologisch mit der Situation umgehen, vor allem, wenn Sie
meinen, dass wir heute nur punktuell, an der einen oder anderen Stelle, etwas
erreichen wollen. Das Gegenteil ist der Fall: Sie erkennen, dass wir an einigen
Punkten schneller werden müssen. Beispiele wurden schon genannt, etwa der
schnelle Ausbau des LNG-Terminals. Das unterstützen wir als Union, weil wir das
für richtig erachten. Auf der anderen Seite sind wir in unserem Land aufgrund
sich seit Langem aufbauender Probleme in einer so herausragenden Krise und
stehen auch aufgrund der aktuellen Krisensituation durch den Krieg in Europa und
die großen Transformationsprozesse vor so großen Herausforderungen, dass wir in
nahezu jedem Bereich schneller, besser werden müssen.
Da helfen nur Straßen! Da
braucht man Straßen, unbedingt! Das wird die Lösung sein!)
Jetzt war es in der Vergangenheit so, dass wir in Deutschland gerade
nicht dafür berühmt waren, dass wir beim Thema „Pragmatismus und Tempo“ gut
waren. Warum das so ist, haben wir von einigen Rednern gerade gehört. Sie lehnen
es schlicht ab, das, was möglich wäre, auf den Weg zu bringen.
Sie schlagen
europarechtswidrige Dinge vor!)
Tatsächlich ist es doch so – lieber Kollege Müller –, dass wir das
nicht nur zum Beispiel bei dem Infrastrukturprojekt im Watt, wo wir im
Weltnaturerbe neue Infrastrukturen ganz schnell mit abgekürzten
Umweltverträglichkeitsprüfungen auf den Weg bringen, machen könnten, sondern
auch in anderen Bereichen. Genau das ist die Forderung der CDU/CSU-Fraktion:
dass wir schauen, wo es noch notwendig ist, zum Beispiel auch bei
Straßenbauprojekten.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, bei den
Transformationsherausforderungen in unserem Land geht es eben darum, den Ausbau
nicht nur der Energieinfrastruktur auf den Weg zu bringen, sondern auch den der
restlichen Infrastruktur.
Wir haben zu wenige Straßen in
Deutschland!)
Das hören wir ja gelegentlich; aber das, was bei Ihnen passiert, ist
leider zu wenig. Wir als Union machen einen konkreten Vorschlag. Wir
unterstützen nicht nur das, was Sie richtigerweise auf den Weg bringen, sondern
wir machen bessere, darüber hinausgehende Vorschläge, zum Beispiel auch für die
Bundesstraßen, um vor allem die Beschleunigung von Verfahren und die
Vereinfachung von Verfahren zu ermöglichen.
Wir haben die Situation, dass das aktuelle Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz
Verbandsklagen ermöglicht, dass diese aber häufig instrumentalisiert,
missbraucht werden für die Wahrnehmung von Partikular- und von Einzelinteressen
vor Ort. Das ist der falsche Weg.
Wir müssen schneller werden. Wir müssen Verfahren abkürzen,
vereinfachen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wann, wenn nicht jetzt, ist es an
der Zeit, Gas zu geben und unser Land voranzubringen?
Beifall der CDU/CSU)
Bernd Reuther ist der nächste Redner für die FDP-Fraktion.
Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten
der SPD)