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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Zuhörer und Zuhörerinnen! Die gute Nachricht von heute Nachmittag lautet: Der Sport steht innerhalb weniger Wochen zum vierten Mal auf der Tagesordnung dieses Plenums. Dies zeigt die Bedeutung des Sports, auch wenn wir heute relativ reduziert hier vor Ort sind. Die Bedeutung des Sports für Gesundheit und für das soziale Zusammenleben hat den Bundestag erreicht. Das, meine Damen und Herren, könnte so weitergehen. Die schlechte Nachricht dieses Nachmittags lautet dagegen: Ihr Antrag, liebe CDU/CSU-Abgeordnete, ist eigentlich überflüssig; denn Sie rennen offene Türen ein.
Wir mussten ein bisschen anschieben!
Es ist immer gut, dass die Koalition ein bisschen Rückenwind hat!)
– Danke. – Ich werde das im Weiteren begründen.
Diabetes, Übergewicht, Bewegungsmangel und depressive Störungen: Gewiss hat die Pandemie dazu beigetragen, dass diese Krankheiten in den Vordergrund rückten. Die Pandemie wirkte wie ein Brennglas auf schon bestehende Defizite. Sie wurden uns durch die Pandemie nur in größerer Deutlichkeit vor Augen geführt. Viele der Probleme, wie zum Beispiel die Gewichtszunahme bei Kindern, beobachten wir aber im Grunde schon seit circa 20 Jahren. Diese Gesundheitsprobleme wurden nicht durch das Virus selbst ausgelöst – das wissen wir alle –, sondern zum Teil durch die notwendigen Pandemieschutzmaßnahmen, die wir ergriffen hatten, um Schlimmeres zu verhindern. Nun tragen wir alle gemeinsam Verantwortung dafür, die unerwünschten Wirkungen der Pandemiemaßnahmen abzumildern.
Diese Bundesregierung – das wissen Sie von der CDU/CSU eigentlich auch – hat schon vor Monaten mit der Planung eines Bewegungsgipfels begonnen, unabhängig von der Forderung, die Gegenstand Ihres Antrags ist.
Das würde ich jetzt auch behaupten!)
– Ich kann das begründen. – In diesem Zusammenhang erinnere ich an den präventionspolitischen Abend des DOSB im Juli, wo auch Ihr gesundheitspolitischer Sprecher, Herr Tino Sorge, auf dem Podium anwesend war; der hätte Ihnen eigentlich davon berichten können. Staatssekretärin Sabine Dittmar hat schon damals gesagt, es werde einen Bewegungs- und Gesundheitsgipfel geben.
Sie wissen vielleicht – oder sollten es wissen –: Am 28. September 2022, also nächste Woche, wird zum ersten Mal eine gemeinsame Sitzung des Gesundheits- und Sportausschusses stattfinden. Es wird einen sehr kompetenten Gesprächspartner geben: Professor Wolfarth, Chefarzt für Sportmedizin und Rehabilitative Medizin an der Charité Berlin, gleichzeitig Olympiaarzt. Sie können daran erkennen, dass die Ampel die Verbindung von Sport und Gesundheit als sektorenübergreifende Aufgabe längst erkannt hat.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, kommen wir darauf zurück, warum wir den Antrag ablehnen werden. Die Wirklichkeit hat Ihre Forderungen schlicht und einfach überholt. Wir werden ihn übrigens auch ablehnen, weil er von bekannten Allgemeinplätzen nur so wimmelt. Der Bewegungsgipfel ist längst Chefinnensache im Innenministerium. Der Termin steht fest: Es wird der 13. Dezember dieses Jahres sein.
Den kennen wir offiziell noch gar nicht!)
– Ja, aber jetzt wissen Sie es. Okay.
Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Es gab noch nie eine solch hochkarätig besetzte Initiative zum Thema Sport, Bewegung und Gesundheit. Es werden die Ministerinnen Faeser, Paus, Lemke sowie Minister Lauterbach daran teilnehmen; auch das werden Sie noch nicht wissen. Neben dem DOSB mit Herrn Weikert und dem Deutschen Behindertensportverband werden alle relevanten Stakeholder angesprochen und vor Ort sein. Das Wichtigste wird sein: Wir werden als Ergebnis des Bewegungsgipfels ganz konkrete Ziele und Verpflichtungen für alle Beteiligten formulieren. Sie sehen also: Die von Ihnen aufgeführten Vorschläge sind zwar gut gemeint, aber ehrlich gesagt: Wir als Ampel brauchen keine Nachhilfe in Sachen Sport, Bewegung und Gesundheit.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN
– Nein, die brauchen wir nicht.
Ich habe jetzt leider nur noch 30 Sekunden Redezeit und will hier keine weiteren Gräben aufreißen. Ich denke, im Sportausschuss brennen wir alle für die Sache. Im Herzen tragen wir den Sport alle mit uns.
Fritz ist auch dabei! Viele Sportler und Fritz!)
Wir sind unheimlich kompetent. Wir haben unter anderem Olympiasieger in unserem Ausschuss.
Viele Sportler und Fritz!)
Ich möchte eigentlich, dass die Stimmung in diesem Gremium besser wird.
Zum Schluss möchte ich noch einmal sagen: Wie wichtig Sport auch gerade für Kinder und Jugendliche ist, sehen wir daran, dass der Breitensport die Grundlage des Leistungssportes ist.
Und der letzte Satz sagt alles: Zum ersten Mal seit 16 Jahren hat der Deutschland-Achter das Finale bei einer Weltmeisterschaft nicht erreicht. Das ist ein Zeichen dafür, dass wir für den Leistungssport, aber natürlich auch für den Breitensport etwas tun müssen.
Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Für die CDU/CSU-Fraktion hat nun der Kollege Fritz Güntzler das Wort.
Beifall bei der CDU/CSU