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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen der demokratischen Fraktionen! Ich bin immer noch fassungslos. Ehrlich gesagt, konnte man es ja fast erwarten, dass es tatsächlich gelingt, bei solch einem Antrag eine Rede zu halten, die ausschließlich den eigenen unwahren Populismus über alles auskübelt, aber nicht ein Wort zur Situation der Kinder sagt, nicht ein Wort der Empathie findet, nicht ein Wort zu Lösungs- und Verbesserungsvorschlägen. Das ist wirklich Premiere, glaube ich.
Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der Linken)
Das ist unfassbar, aber es zeigt, wie Kinder und Jugendliche dort gesehen werden und wie wenig Mitmenschlichkeit verfügbar ist. Das ist eben bei uns glücklicherweise anders.
Zuruf des Abg. Martin Reichardt [AfD])
Ich bin sehr dankbar, dass wir uns hier in großer Gemeinschaft den Problemen widmen und versuchen, sie zu lösen, und dass wir schon vieles angepackt haben und vieles noch anpacken werden.
Zuruf des Abg. Martin Reichardt [AfD])
Ich will an dieser Stelle noch mal darauf zurückkommen: „Wir sind Millionen!“, das war das Motto der letzten COA-Woche. „Wir sind Millionen!“, und trotzdem werden die Kinder aus Familien mit psychisch Erkrankten, aus Familien mit Menschen, die Suchterkrankungen haben, nicht wirklich gesehen und wahrgenommen. Es ist keine Frage der Menge. Es ist eine Frage der Ausgrenzung. Es ist eine Frage der Stigmatisierung. Aus dieser Nummer müssen wir rauskommen.
Ja, Frau Kollegin, Sie haben völlig recht: Mit solchen Aktionen wie „Wir sind Millionen!“ oder der Woche der Seelischen Gesundheit kommen wir da raus. Deswegen müssen wir diese unterstützen und ganz nach vorne stellen. Ich danke den Organisationen, die das machen. Und ich weiß, dass das inzwischen auch die Jugendlichen selbst erkannt haben. OurGenerationZ ist eine Organisation, die mit der Kampagne „Break the Stigma“ von Jugendlichen für Jugendliche genau an dieser Stelle ansetzt. Daran können wir uns ein Beispiel nehmen und vielleicht auch mal so eine richtig gute Kampagne auf den Weg bringen. Das wäre ganz wichtig.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP und der Abg. Bettina Margarethe Wiesmann [CDU/CSU])
Ich will noch einen Punkt erwähnen, der mir als Gesundheitspolitiker – das mag man mir nachsehen – besonders am Herzen liegt. Das ist der Punkt, dass wir uns auch für aufsuchende Hilfen von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten gerade an den Orten, wo die Kinder anzutreffen sind – Kindergärten, Schulen –, einsetzen. Das ist ganz wichtig. Ich hoffe sehr und würde mir wünschen – wir gehen ja jetzt an die Bedarfsplanung für diesen Bereich heran und machen eine eigene für Kinder und Jugendliche; ich gehe davon aus, dass wir das mit dem Gesetz hinkriegen –, dass dieser Aspekt da dann vielleicht auch eine Rolle spielt.
Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Denn wir brauchen, um das hinzukriegen, natürlich Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Und die brauchen wir auch, um die Kinder und Jugendlichen nicht alleinzulassen. Denn wenn die Eltern monatelang auf eine entsprechende Therapie warten, ist das für die Kinder eine zusätzliche Belastung, weil sich das natürlich auch auf deren Leben massiv auswirkt. Deswegen: Wir müssen auch an diesem Punkt ansetzen.
Lassen Sie mich zum Schluss noch eins sagen: Damit wir das hinkriegen, brauchen wir auch Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Deswegen finde ich es ganz wichtig, dass wir die Finanzierung der Weiterbildung der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sichern.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der Linken)
Ich hoffe, dass wir auch da eine breite Gemeinschaft finden; aber ich bin zuversichtlich. Die CDU/CSU hat ja schon in die gleiche Richtung argumentiert.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Zum Abschluss dieser Debatte erhält das Wort Kathrin Vogler für die Gruppe Die Linke.
Beifall bei der Linken)