Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir wollen, dass die Energiewende gelingt. In diesem großen Ziel sind wir uns hier im Parlament – mit ein paar blauen Ausnahmen – wohl alle einig. Doch Energiewende heißt nicht nur, möglichst viel grünen Strom herzustellen; nein, sie muss ein Dreiklang sein: Energie soll zunehmend erneuerbar sein, Energie muss immer verfügbar sein, und – der dritte, ebenso wichtige Punkt – Energie muss für alle bezahlbar sein.
Beifall bei der CDU/CSU)
Damit die Energiewende nicht zur Kostenfalle wird, haben wir uns intensiv mit dem Netzausbau und seinen Kosten beschäftigt. Der einfachste und naheliegendste Gedanke, um Kosten zu sparen: je kürzer das Netz, desto günstiger Bau und Betrieb. Es gilt: Optimieren statt Maximieren. Darum müssen wir genau prüfen, was wirklich notwendig ist. Die Annahmen zum Netzausbau müssen schnellstmöglich einem echten Realitätscheck unterzogen werden.
Der Grund dafür ist ganz einfach. Man muss sich lediglich die aktuellen Schlagzeilen zu den Lieblingstechnologien der grünen Weltverbesserer anschauen: „15 Prozent weniger Neuzulassungen von E-Autos“,
Mit wem wollen Sie weiter koalieren?)
„Nächste Solarfirma schließt deutsches Werk“, „52 Prozent Einbruch bei Wärmepumpen“. Das Heizungsgesetz hat der Bundeswirtschaftsminister kürzlich sogar als „Test“ für den Klimaschutz bezeichnet.
Gescheitert!)
Ich hätte es dem Minister Habeck gern persönlich gesagt. Ich kann nur sagen: Der Test ist krachend gescheitert,
Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)
und der Wunschtraum der All Electric World ist endgültig geplatzt.
Eine sehr blaue Rede, Mark!
Zuruf der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])
Für mich als Schleswig-Holsteiner ist klar, dass der Wind bei uns im Norden stärker als im Süden weht. Deswegen sind zusätzliche Übertragungstrassen weiterhin notwendig. Aber auch hier gibt es riesiges Einsparpotenzial. Der verlegte Kilometer Erdkabel kostet im Vergleich zur Freileitung bis zu siebenmal mehr. Auch die Bundesnetzagentur hat die Einsparmöglichkeiten mit 35 Milliarden Euro beziffert. Deswegen gilt für die Union bei den großen Stromleitungen: überirdisch wo möglich, unterirdisch wo nötig.
Beifall bei der CDU/CSU)
Noch einen wichtigen Punkt müssen wir stärker ins Auge fassen: die Netzdienlichkeit von neuen Anlagen. Große Elektrolyseure müssen dort gebaut werden, wo grüner Strom in großen Mengen verfügbar ist und nicht anderweitig genutzt werden kann. Stromerzeugung und Netzausbau müssen aufeinander abgestimmt werden, damit unnütze und teure Abschaltungen ein Ende finden. Neue flexible Kraftwerke müssen entstehen, wo sie dem Netz am besten helfen. Für uns gilt: Kein Ausstieg vor dem Einstieg!
Beifall bei der CDU/CSU)
All diese Stolpersteine wollen wir mit unserem Antrag aus dem Weg räumen. Stimmen Sie zu, damit Energie bezahlbar bleibt und die Kosten der Energiewende Deutschland nicht erdrücken!
Beifall bei der CDU/CSU)
Vielen Dank. – Das Wort erhält Markus Hümpfer für die SPD-Fraktion.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)