Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Sehr verehrte Damen und Herren! Die Debatte hat jetzt noch mal verdeutlicht und gezeigt, welch zentrale Rolle die Deutsche Post im täglichen Leben der Bevölkerung hat. Sie verbindet Menschen, sie verbindet Unternehmen und Institutionen durch eine zuverlässige Zustellung. Was das alles bedeutet, wird meine Kollegin Nadine Heselhaus auch noch mal ausführen. Ich möchte mich auf die Arbeitsbedingungen bei der Post beschränken.
Kolleginnen und Kollegen, 190 000 Postlerinnen und Postler sind Tag für Tag bei Wind und Wetter unterwegs. Sie haben jeden Tag 60 Millionen Briefe in der Hand und schleppen 10 Millionen Pakete – täglich, jeden Tag!
Zuruf des Abg. Reinhard Houben [FDP])
Sie kommen mit Gütern des täglichen Bedarfs zu uns nach Hause: mit Lebensmitteln, mit Katzenstreu, mit Getränkekisten. Ja, sogar Brennholz, liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen sich die Leute schicken.
Das, was die Paketboten, die Postboten leisten, ist eine verdammt harte Arbeit in einem sehr hart umkämpften Markt, der teilweise von Sozial- und Lohndumping und – das haben wir heute auch gehört – Organisierter Kriminalität begleitet wird. Deswegen müssen wir die Arbeitsbedingungen verbessern.
Ich war – wie viele andere auch – bei einer Tour dabei. Ich habe mir das angeschaut, ich habe angepackt, ich habe zugehört. Ich habe geguckt, wo den Postboten sozusagen der Schuh drückt, und habe auch gesehen, wie groß das Pensum ist. Die haben zu mir gesagt: Na ja, du machst das gar nicht so schlecht, aber du bist viel zu langsam. – Vielleicht war das auch der Grund, weshalb ich 1982 von der Deutschen Bundespost eine Absage bekommen habe. Ich hatte mich damals als Briefträger beworben. Es ist nichts geworden. Ich habe es zum persönlichen Vorstellungsgespräch geschafft, dann war Ende. Dann bin ich zur Eisenbahn gegangen und habe nachts die Postzüge gefahren.
Deswegen ist irgendwie auch die Bahn unpünktlich!
Zuruf von der AfD: Als Briefträger untauglich, aber für die SPD im Bundestag! Unglaublich!)
Aber ich glaube, Sie möchten meine persönlichen Geschichten nicht hören. Deswegen frage ich Sie: Wie schwer darf ein Paket sein? 31,5 Kilogramm. Dann könnte man fragen: Wissen Sie, wie schwer 31,5 Kilogramm sind? Die meisten wiegen ihren Koffer, wenn sie ihn in ein Flugzeug mitnehmen. Der darf 20 Kilogramm wiegen. Aber 31,5 Kilogramm sind richtig schwer. Problematisch wird es, wenn diese Masse in einem zerfledderten Karton oder in einem blöd gepackten Paket auf die Paketbotinnen und Paketboten wartet.
Deswegen sorgen wir für eine Kennzeichnung von Paketen ab 10 Kilogramm. Wir sorgen für eine extrem deutliche Kennzeichnung von Paketen ab 20 Kilogramm. Wir sagen: Pakete ab 20 Kilogramm werden nur durch zwei Menschen bewegt, und wenn nicht, dann brauchen wir geeignete Hilfsmittel. Die bestimmt nicht irgendwer; die bestimmt Hubertus Heil, das BMAS. Und der Deutsche Bundestag muss beschließen, was ein geeignetes Hilfsmittel ist.
Ich danke zum Schluss – denn es blinkt hier schon wieder – allen Paketbotinnen und Paketboten, allen Postboten für ihre harte Arbeit. Vielen, vielen Dank dafür!
Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Das Wort hat Nadine Heselhaus für die SPD-Fraktion.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)