- Bundestagsanalysen
Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Das Bauen der Tradition strebt seit jeher nach einem steingewordenen Ausdruck des Eigenen, nach Verortung und Überzeitlichkeit. Das Bauen der Moderne hingegen bricht radikal mit der Vergangenheit. Die Moderne forciert die Entortung. Menschen und Behausungen sollen gleich sein, überall.
Wenn eine Bundesstiftung in ihrem Bericht zur Baukultur nun Kulturkritik an der Vernutzung der Welt übt und sich für die Kulturtechnik des Umbaus einsetzt, die den identitären Wert von Baubestand wertschätzt und die Geschichte eines Bauwerks fortzuschreiben gedenkt, dann erscheint mir das als Mensch der Tradition grundsympathisch. Es ist jedoch fraglich, ob der bundesrepublikanische Baubestand in der Breite umbauwürdig erscheint. Johannes Gross stellte schon 1989 fest, dass die BRD in vier Jahrzehnten kein einziges Gebäude von architektonischem Rang errichtet hat. Ausgeburten der Hässlichkeit verunstalten unsere Städte und Dörfer – disparat, würdelos und ohne einen Sinn für das Ganzheitliche.
Der postulierte Paradigmenwechsel der Bundesstiftung Baukultur wählt mit politischen Moden wie der Klimagerechtigkeit die falschen Zielgrößen und geht in der Kulturkritik nicht weit genug. Ein umbauwürdiger Baubestand bedarf zunächst einer baukulturellen Revolution, die das Deutsche und die Tradition wieder aufleben lässt. Der deutsche Geist wird auf dem Kyffhäuser stofflich und nicht im Rohbeton des Kanzleramts.
Zurufe der SPD: Ah!)
– Jetzt meckern Sie doch nicht alle. Ich habe extra schnell gemacht, damit wir noch was zu Snacken kaufen können, um gleich zu sehen, wie Björn Höcke den Herrn Voigt fertigmachen wird.
Danke schön.
Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der AfD)
Für die SPD-Fraktion erhält jetzt das Wort Dirk-Ulrich Mende.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)