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Vielen Dank. – Herr Präsident! Moin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Bei uns im Norden nennt man die Dinge beim Namen: Ich hätte mir vom Entwurf des BSWAG mehr gewünscht, etwa bei den Hochleistungskorridoren. Dort fehlt zum Beispiel die wichtige Strecke Hamburg–Flensburg, obwohl sie Teil des Hochleistungsnetzes ist. Und das verwundert mich; denn die Bahn hat jüngst verkündet, dass die Generalsanierung dort für 2031 geplant ist. Aber wenn die Pläne schon so konkret sind: Warum wird hier „künstlich“ 2030 ein Schnitt gemacht?
Gut ist, dass es möglich wird, Bahnhöfe im Zuge von Ersatzinvestitionen an veränderte Verkehrsströme anzupassen und nicht nur stupide zu ersetzen. Zugleich finde ich: Wir brauchen viel mehr Pragmatismus bei der Lösung unserer Verkehrsprobleme. Bei uns in Flensburg etwa rauschen bald zehn Fernzüge pro Tag und Richtung durch das Stadtgebiet. Das klingt erst mal gut. Aber nicht ein Zug hält. Wir haben hier eine große Grenzstadt ohne Fernverkehr, weil eine alte Bahninfrastruktur und bahnbetriebliche Gründe es verhindern. Aber wir wollen doch, dass alle großen Städte an den Fernverkehr angeschlossen sind. Die Realität bei uns ist: Die Bahn zeigt auf das Land, das Land zeigt auf den Bund, und der Bund zeigt auf die Bahn. Keiner hat Geld und fühlt sich zuständig.
Mir erschließt sich nicht, warum die Lösung von solchen Problemen immer gleich komplizierte Bedarfsplanprojekte mit 30 Jahren Laufzeit sein müssen. In Flensburg könnten die Leute etwa über einen provisorischen Bahnsteig wahrscheinlich schon kommendes Jahr wieder den Fernverkehr nutzen.
Beifall bei Abgeordneten der Linken)
Solche pragmatischen Lösungen gehören gefördert und müssen ins BSWAG, wenn wir es mit der Verkehrswende ernst meinen.
Beifall bei Abgeordneten der SPD und der Linken)
Vielen Dank, Kollege Seidler. – Letzte Rednerin in dieser Debatte ist die Kollegin Anja Troff-Schaffarzyk, SPD-Fraktion.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)