- Bundestagsanalysen
Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Betroffene! Liebe Angehörige! Ich merke gerade, dass ich als einziger Mann hier zu diesem Thema reden darf.
Wir müssen schon klar formulieren, dass es sich beim Lipödem um ein gesamtgesellschaftliches Thema handelt und dass wir es nicht in Mann/Frau unterteilen sollten. Lipödem ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Deshalb ist es notwendig, dass wir die Datenlage verbessern, dass wir an diesem Weg festhalten und da auch weitermachen.
Beifall bei der CDU/CSU)
Es ist allgemein bekannt, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass Lipödem eine enorme Herausforderung für alle Betroffenen darstellt. Das kann ich aus meinem familiären Umfeld nur bestätigen. Ich habe das mitgemacht und habe erlebt, welche Schmerzen die Betroffenen ertragen müssen, wie sie leiden, auch was die Optik angeht; es wurde schon darauf hingewiesen. Die betroffenen Frauen sind belastet, es schränkt sie einfach in ihrer Lebensqualität ein.
Ich muss ganz klar sagen: Es ist gut, dass wir diesen Antrag der Linksfraktion heute hier behandeln, dass er auf der Tagesordnung ist. Ich bedanke mich für die Initiative und für die vielen Ansätze zu diesem Thema. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass die notwendigen Schritte bereits eingeleitet wurden und dass wir mit der Erstattung der Behandlung bei Stufe III des Lipödems durch das kassenärztliche System eine Lösung haben. Teilweise übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen auch schon die Behandlung bei Stufe II.
Das ist nicht das Ende der Fahnenstange. Das ist nicht das, was wir generell wollen. Aber ich möchte schon betonen, dass man gerade in den letzten Jahren gemeinsam mit der Selbstverwaltung und dem G-BA wichtige Schritte gegangen ist. Unser ehemaliger Gesundheitsminister Jens Spahn hat Entscheidungen getroffen, die von der Mehrheit dieses Parlaments getragen worden sind.
Dieses grundsätzliche Engagement darf nicht aufhören.
Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der Abg. Nicole Westig [FDP])
Deshalb ist es wichtig, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass im Herbst dieses Jahres die nächsten Entscheidungen folgen, dass wir die Informationen, das Wissen und die Daten zusammentragen und dann zu Verbesserungen kommen.
Worte sind gut, Worte sind richtig. Beratung ist notwendig, und zwar gerade auf gesamtgesellschaftlicher Ebene, damit die Stigmatisierung der Betroffenen aufhört. Wir brauchen aber nicht nur die Beratung der Betroffenen, sondern wir müssen auch die Menschen erreichen, die vielleicht fragen: „Hey, was ist mit dir los?“, und in diesem Zusammenhang die Körperfülle und das Gewicht thematisieren.
Wir wissen, dass viele Frauen es hier schwer haben. Wir werden sie unterstützen. Ich würde bitten, dass wir zum richtigen Zeitpunkt – das ist, glaube ich, der entscheidende Punkt: nicht der Inhalt, sondern der Zeitpunkt – dieses Thema in diesem Parlament noch einmal besprechen und dann wirklich Nägel mit Köpfen machen. Das ist unser Ziel. Wir wollen Probleme lösen, wir wollen verbessern.
Herzlichen Dank.
Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])
Ich schließe die Aussprache.