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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Bei so einem sehr
komplexen, aber faszinierenden Thema ist es natürlich etwas undankbar, ganz am Ende der Debatte zu sprechen, wenn schon so viel darüber gesprochen worden ist,
was alles möglich ist, und sogar die Teebeutel mehrmals Erwähnung fanden. Ich bin hellauf begeistert.
Ich gebe offen zu, dass ich in Schulzeiten nie besonders gut in Physik war. Genau deshalb kann ich mich noch ganz gut daran erinnern, als in der
Schule das Thema Quantenmechanik drankam und der Physiklehrer verkündete, dass in der Quantenmechanik kein einziges der physikalischen Gesetze, die ich mit Mühe
und Not eingepaukt hatte, gilt, sondern völlig neue, eigene Effekte und Mechanismen. Sie können sich ungefähr vorstellen, wie begeistert ich damals davon war.
Seitdem sind einige Jahre vergangen. Seitdem habe ich meinen Frust über den schulischen Physikunterricht einigermaßen hinter mir gelassen. Und ich muss zugeben,
dass Quantenmechanik durchaus auch seine faszinierenden und spannenden Seiten hat.
Es wurde jetzt mehrmals erwähnt: Als kleinste Einheit einer physikalischen Größe können Quanten die Grundlage für neue Technologien sein, die so
bedeutend, bahnbrechend und disruptiv sein könnten wie die Erfindung des Internets. Schließlich bringen Quantentechnologien schon jetzt die
Informationsverarbeitung auf ein ganz neues Level. Dort, wo herkömmliche Computer ihre physikalischen Grenzen erreichen, geht die Quantentechnologie noch ein
ganzes Stück weiter.
Deshalb ist jetzt schon klar: Diese Technologien werden sämtliche Bereiche unserer Gesellschaft verändern. Unsere Gesundheitsversorgung zum Beispiel:
Mit Quantencomputing könnte die optimale Zusammensetzung von Wirkstoffen in Medikamenten individuell berechnet werden. Oder im Bereich der Mobilität:
Quantenalgorithmen können große Verkehrsflüsse besser steuern und so dafür sorgen, dass alle schneller ans Ziel kommen. In der IT wiederum – das wurde jetzt
schon mehrmals gesagt – können unsere Daten mit Quantentechnologien sicherer verschlüsselt und übertragen werden. Viele Möglichkeiten, auch die, die viele
Kolleginnen und Kollegen gerade schon genannt hatten, sind aktuell noch Visionen und von der Umsetzung entfernt. Genau das wollen wir ändern.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Dr. Stephan Seiter [FDP])
Deswegen ist es absolut richtig, in dieses wichtige Zukunftsfeld zu investieren, so wie es die Bundesregierung vorhat. Es ist unser Ziel, Deutschland
in den Quantentechnologien vorne in der Weltspitze zu etablieren. Dafür haben wir schon jetzt die besten Voraussetzungen. Als bekannte Lokalpatriotin möchte ich
natürlich auch noch mal den Supercomputer in Jülich mit seiner enormen Rechenleistung erwähnen, einer der leistungsfähigsten der Welt.
Ganz offensichtlich kein Quantencomputer! Der „Juwels“ ist aber kein Quantencomputer, Frau Kollegin!)
An der RWTH Aachen arbeiten Wissenschaftler/-innen aus der theoretischen und experimentellen Physik im Exzellenzcluster „Matter and Light for Quantum
Computing“ und am Institut für Quanteninformation mit an seiner Weiterentwicklung hin zum Quantencomputer.
Mit dem vorgelegten Handlungskonzept der Bundesregierung fangen wir an, das Potenzial von Quantentechnologien in seiner ganzen Breite zu betrachten.
Natürlich, liebe Unionskolleginnen und ‑kollegen, haben wir dabei auch die Software im Blick. Würden Sie das Dokument mal durchsuchen, würden Sie das Wort
„Software“ übrigens auch ganze 16-mal finden. Vielleicht tun Sie das und lesen noch mal nach.
Das Konzept zeigt insgesamt, dass die Ampelregierung auf Zukunftstechnologien setzt, sie voranbringt und aktiv gestaltet. Durch die messbaren
Meilensteine im Konzept sorgen wir dafür, dass daraus Realität wird.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)