- Bundestagsanalysen
Zwischenrufe von Otto Fricke an Mathias Papendieck
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Der Antrag der FDP-Fraktion, eine 48-Stunden-Woche zu ermöglichen und für die wöchentliche Arbeitszeit durchzusetzen, dass man möglicherweise zwölf Stunden am Tag arbeiten muss, ist schon harter Tobak.
Ja, wenn es denn mal drinstünde!)
Sie sagen, eine Viertagewoche wäre möglich,
Oder drei Tage! Oder zwei Tage!)
Ich fahre fort, und zwar möchte ich Ihnen eine rein volkswirtschaftliche Rechnung aufmachen, die eigentlich relativ einfach ist: Wenn in einer Familie zwei Arbeitnehmer sind und beide jeweils 30 Stunden arbeiten gehen, dann sind das 60 Arbeitsstunden. Ein weiteres Beispiel: Wenn der eine 40 Stunden und der andere 20 Stunden arbeiten geht, dann sind das auch 60 Arbeitsstunden. Mit Ihren 48 Stunden schaffen Sie nur eins: Dann geht nur noch einer allein arbeiten. Und das ist volkswirtschaftlich völliger Unsinn.
Hä? Wenn Selbstständige Ihre Rede hier hören! Meine Herren!
Kommen wir mal zu einem gesellschaftlichen Punkt. Was wollen Sie hier eigentlich gesellschaftlich durch die Arbeitsmarktpolitik und die Arbeitszeitpolitik durch die Hintertür erreichen? Eines, und zwar, dass jetzt wieder nur noch einer arbeiten geht,
O Gott! Wenn das bei Ihnen zu Hause so ist, okay! Aber das ist nicht der deutsche Bürger! Meine Herren! Sie können doch nicht von Ihrem Leben auf andere schließen!
Ich möchte auch eins sagen: Die FDP sagt in ihrem Antrag was von Digitalisierung der Arbeitszeit. Das ein guter Punkt, und den finden auch wir wichtig. Es wäre zum Beispiel wichtig, dass es eine Homeofficepflicht gibt – oder ein Recht auf Homeoffice.
Was? „Homeofficepflicht“? Ui! Ui! Haben Sie denn im Edeka-Laden Homeoffice gemacht? Meine Herren! Haben Sie dem Käufer gesagt, der soll bei Ihnen zu Hause zum Einkaufen kommen?
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Rückwärts immer!)
Zwischenrufe von Mathias Papendieck an Otto Fricke