Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Auch zu später Stunde wird die Frage nach der Mogelpackung gestellt, vom Kollegen Mayer-Lay. Man könnte jetzt sagen: Die größte Mogelpackung ist keinesfalls Rama, sondern die Ampel. – Aber die allergrößte Mogelpackung innerhalb der Ampel ist und bleibt derzeit die FDP. Das muss man einfach mal feststellen in Deutschland; das ist ganz eindeutig. Der vorliegende Unionsantrag hat so einiges an Geschwurbel zu bieten, im Kern hat er aber einen richtigen Ansatz. Das verbraucherpolitische Problem der Mogelpackung sehen wir durchaus. Es ist bloß verwunderlich, dass sich die Union hier als Advokat des Verbraucherschutzes aufspielt, obwohl sie sich in diesen Merkel-Zeiten, die noch gar nicht so lange zurückliegen, kaum von links-grünen Verbotsfanatikern unterschied. Das hat man auch jetzt wieder beobachten dürfen, und zwar bei der sogenannten Reparaturrichtlinie, die die EU-Kommission unter Vorsitz Ihrer CDU-Kollegin Ursula von der Leyen vorgelegt hat. Diese Richtlinie nimmt dem Verbraucher im Schadensfall das Wahlrecht zwischen Reparatur und einem neuen Gerät – ein massiver Eingriff in die Rechte der Verbraucher. Dass die Union hier im Bundestag gegen Mogelpackungen vorgehen will, ist, wie gesagt, löblich, aber auch, gelinde gesagt, heuchlerisch; denn das Unheil hat auch in diesem Fall seinen Ausgang mal wieder in Brüssel genommen, tatkräftig unterstützt von der EVP-Fraktion, in der die Unionsabgeordneten nun einmal sitzen. Ihre Freunde in Brüssel waren es doch, die alle möglichen schlumpfigen Verpackungen zugelassen haben. Schon vor 14 Jahren hat die EU mit ihrer Verpackungsgrößenrichtlinie die verlässlichen Einheitsgrößen für Lebensmittel abgeschafft. In den letzten Jahren wurden zunehmend minderwertige Pflanzenreste hochwertigem Fleisch gleichgestellt. Die CDU scheint sich endgültig dem Vegan-Hype angeschlossen zu haben. Sogar bei den völlig irren Insektenpulver-Ideen der links-grünen EU-Bürokraten mischt die CDU mit. Ihre Abgeordnete Christina Stumpp sagte hier im Plenum zu unserem AfD-Antrag gegen versteckte Insekten in Lebensmitteln – Zitat –: Das war erst vor einem Monat. So sieht die Realität in der CDU aus. Wer keine Insekten essen will, ist also ein böser Rechter. Ich zitiere aus dem Antrag der Union: „Preis-Mengen-Anpassungen“, so heißt es da, „sind in einer freien Marktwirtschaft zweifelsohne zulässig.“ Wie gnädig! Vielen lieben Dank für diese Erläuterung; es gibt doch noch so was wie Marktwirtschaft. Die CDU scheint sich endgültig von den Prinzipien Ludwig Erhards verabschiedet zu haben; denn andernfalls würde sie verstehen, dass echter Wettbewerb mit Konkurrenzkampf das beste Mittel ist, um Verbraucher zu schützen und niedrige Preise zu erreichen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.