Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat erklärt – ich zitiere –: „Ich habe die Verleihung des Großkreuzes an Angela Merkel nicht zu bewerten.“ Deutlicher hätte er kaum machen können, was er von der Beweihräucherung seiner Vorgängerin hält. Sie wissen, welches Desaster Merkel hinterlassen hat, und wir wissen es auch. Nur, Sie können es nicht sagen, wir aber schon. Der Historiker Niall Ferguson bilanziert die Ära Merkel so: Britische Höflichkeit! – Die desaströsen Folgen ihrer Politik kennen wir: Massenmigration, Migrantengewalt, gespaltenes Europa, Euro-Weichwährung, Schuldenunion, explodierende Preise, Spitzenreiter bei Steuern und Energiekosten, kaputte Infrastruktur, abgewirtschaftete Bundeswehr, ruiniertes Gesundheitssystem. Das ist Merkels katastrophale Bilanz. Und dafür verleiht ihr der Bundespräsident jetzt die Sonderstufe des Großkreuzes mit Lorbeerkranz. Bis jetzt haben diese Auszeichnung erhalten – wir haben es schon gehört –: Konrad Adenauer, der Gründungskanzler, und Helmut Kohl, der Kanzler der Einheit. Um die Bedeutung des Ordens zu ermessen, können wir uns aber auch ansehen, wer den Orden nicht bekommen hat: Ludwig Erhard, der Vater der sozialen Marktwirtschaft, Willy Brandt, der Friedenspolitiker und Nobelpreisträger, oder Helmut Schmidt, der echte Krisenmanager. Diese großen Kanzler haben den Orden nicht bekommen. Und jetzt Merkel? Das ist so wie der Literaturnobelpreis für Jan Böhmermann. Eine Farce! Und ist es nicht schizophren? Die SPD entschuldigt alle Probleme in der Ampel heute mit den Altlasten aus der Merkel-Zeit. Gleichzeitig kommt dann Herr Steinmeier, SPD, und überreicht ihr den höchsten Orden, den nicht mal Willy Brandt bekommen hat. Kann etwas die Selbstverzwergung der SPD besser symbolisieren als Steinmeiers Bereitschaft, sich in vorauseilendem Gehorsam der Merkel’schen Geschichtsklitterung zu unterwerfen? Die ehemalige Bundeskanzlerin lässt sich von ihrem ehemaligen Außenminister, den sie in das Amt des Bundespräsidenten befördert hat, in einem Kreis handverlesener Merkelianer zu einem der drei großen Kanzler der deutschen Nachkriegsgeschichte ausrufen. Der Bundespräsident hat in seiner ansonsten natürlich komplett substanzlosen Lobrede auf seine ehemalige Chefin eine derartige verbale Schleimspur gezogen, dass Merkel auf ihr ungebremst und problemlos von Berlin direkt in die Uckermark hätte rutschen können. Aber egal wie viele Orden noch kommen: Die Merkel-Mythen stürzen in sich zusammen. Ein Merkel-Mythos: Sie war ja so beliebt. – Sie war so beliebt, dass die Union in ihrer Regierungszeit von 38 auf 24 Prozent abgestürzt ist. Und sie war so beliebt, dass 71 Prozent der Deutschen sie auf gar keinen Fall wiederhaben wollen. Zweiter Merkel-Mythos: Sie war ja so bescheiden. – Sie war so bescheiden, dass sie ihre katastrophale Kanzlerschaft nun auf eine Ebene mit der Gründung und dem Aufbau der Republik und der deutschen Wiedervereinigung stellt, mal ganz abgesehen von dem gigantomanen Kanzleramt, das sie bauen wollte. Das Gegenteil von Bescheidenheit trifft es. Merkels Kanzlerschaft steht für krankhafte Egomanie. Sie hat sich immer nur mit Jasagern und Versagern umgeben, so auch bei der Ordensverleihung. Sie lässt sich neben Adenauer und Kohl in den CDU-Olymp heben und lädt den CDU-Vorsitzenden nicht ein. Die Frau hat Chuzpe. Geladen waren aber ihre politischen Gehilfen: Ursula von der Leyen, Bundeswehr an die Wand gefahren, Annette Schavan, Doktorwürde wegen vorsätzlicher Täuschung aberkannt, Peter Altmaier, verantwortlich für das Asylchaos und die dümmste Energiepolitik der Welt. Aber immerhin: Die Gelegenheit ist nun da, mit der Aufarbeitung der Merkel-Jahre zu beginnen. Merkel war keine schwäbische Hausfrau, sie war nicht Mutter Teresa, und sie war nicht die Verteidigerin des freien Westens. Sie war machtbesessen, inkompetent, und Deutschland und Europa waren ihr völlig egal. Ihr Motto war immer: Nach mir die Sintflut! Das wirklich Positive der Merkel-Zeit – es wurde gerade schon erwähnt – ist die Gründung der AfD. Ohne Merkel kaum denkbar! Wir werden die Wunden der Merkel-Zeit in unserer Nation heilen; aber wir werden nie vergessen, was diese Frau mit Blick auf Deutschland verbrochen hat. Und, Frau Merkel, vielleicht tun Sie eins und widmen diesen Orden den vielen Toten und Hinterbliebenen Ihrer Migrationspolitik. Die haben es verdient.