Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der missgünstige Einstieg in diese Rede wäre – ein Schelm, wer Böses dabei denkt –: Was war eigentlich zuerst da: diese Photovoltaikstrategie oder Ihr Antrag? Ich habe da so meine Vermutungen. Der wohlwollende Einstieg in diese Rede ist der, dass ein Energiepolitiker einer regierungstragenden Fraktion in Ihrem Antrag erkennt: Mensch, da gibt es Potenziale für eine Zusammenarbeit. Vielleicht können wir im weiteren Jahresverlauf ja was daraus machen. – Denn schließlich geht es um eines der ganz zentralen Themen für unser Land: eine zukünftige klimaneutrale Energieversorgung, bei der wir, trotz der Kräfte in diesem Hause, die nicht daran glauben, gemeinsam Großes bewirken können, um im Land zu verankern: Ja, in Europa, in Deutschland, in deiner Stadt, in deinem Dorf, auf dem Dach des Mietshauses, in dem du wohnst, werden wir das voranbringen, sodass auch du davon profitierst. Allerdings muss ich auch dazusagen: Politik beginnt mit dem Erkennen der Realitäten. Kollegen von der SPD, ich baue dieses Zitat schon wieder ein, weil es einfach so gut ist. Und in dem Antrag der CDU/CSU steht drin – ich zitiere mit Erlaubnis des Präsidenten –: „Bisher hat die Ampel beim Abbau von bürokratischen Hürden für den Hochlauf der Solarenergie und generell zur Akzeptanzsteigerung kaum etwas auf den Weg gebracht.“ Lassen Sie mich dazu anmerken, dass die installierte Leistung des Jahres 2022 schon höher ausgefallen ist als der Zielwert im EEG 2021. Das ist doch ein gutes Zeichen. Die Nachfrage geht offensichtlich durch die Decke. Das führt mich zu der Feststellung, dass Sie zu Ihren Forderungen zwar sagen, sie sollten alle im Rahmen der Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln umgesetzt werden, während Sie dann aber zwei, drei Punkte darunter extrem vergünstigte KfW-Darlehen vorschlagen. Dazu kann ich als FDP-Politiker nur sagen: Lasst uns da bitte auch Mitnahmeeffekte vermeiden; denn jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden, und dann sollten wir ihn auch dort hinlenken, wo er am meisten bringt. In meiner Heimatstadt Mannheim gab es jetzt auch ein Förderprogramm für Balkonsolaranlagen von der Kommune. Das war derart überzeichnet und wird dann, ehrlich gesagt, auch noch von Bevölkerungskreisen realisiert, denen ich es zwar gönne, aber die es sich größtenteils auch selber leisten könnten. Also sollten wir Förderungen auch dahin gehend optimieren. Ansonsten schlagen Sie manches vor, was wir auch schon auf den Weg gebracht haben, also beispielsweise die Nutzung von Flächen entlang von Seitenstreifen für Photovoltaik; das haben wir jetzt auf den Weg gebracht. Digitalisierung der Energiewende: Dazu hatten wir ja schon die erste Lesung, also auch nicht wirklich neu. Hinsichtlich des Fachkräftemangels – das ist mir aufgefallen – stellen Sie insbesondere darauf ab, dass der Bedarf aus dem Inland gedeckt werden sollte. Da bitte ich Sie herzlich, Ihren Horizont zu weiten. Wir sollten auch für Fachkräfte aus dem Ausland ein hochattraktiver Standort bleiben. Die Ampel ist dran. Sie sind auch herzlich eingeladen, sich in diese Diskussion konstruktiv einzubringen. Zum Abschluss noch: Was ich in Ihrem Forderungskatalog ganz gut finde, ist, dass Sie bei den industriepolitischen Aspekten darauf abstellen, dass wir da einen Schwerpunkt auf Innovation legen sollten. Das sehe ich ganz ähnlich. Denn wir müssen aufpassen, dass wir jetzt keine Produktionskapazitäten für Solartechnologien in Europa aufziehen, die schon längst etabliert sind. Ja, wir sollten da die Abhängigkeit von China verringern; aber wenn wir diese beispielsweise aus den USA gewinnbringend beziehen können, dann können wir mehr Gelder in innovative Technologien lenken. Da ist Deutschland in der Forschung auch auf einem guten Weg. Und der Ausblick ist, ehrlich gesagt, ganz gut, meine Damen und Herren. Der zweite PV-Gipfel ist für den 3. Mai angesetzt. Das ist mein Geburtstag; deswegen erhoffe ich mir davon, dass ich an diesem Tag das Altern vergessen werde und einen energetischen Verjüngungsschub erlebe. In diesem Sinne freue ich mich darauf. Auf gute Zusammenarbeit! Die Sonne wird aufgehen. Vielen Dank.