Herr Präsident! Werte Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren! In letzter Zeit ist dank roter und vor allem grüner Politik Epochales für Frauen geleistet worden. Nach endlosen Jahren schriftkultureller Unterdrückung sind Frauen im Schriftbild durch Sternchen, Unterstrich oder Doppelpunkt endlich sichtbar. Die nächste Siegesmeldung kommt von der Gleichstellungsfront, stammt aus dem Außenministerium: Neben einem genderkompetenten Kulturwandel soll es dort eine „Botschafterininininin“ für feministische Außenpolitik geben. Sie soll unter anderem bei allen Mitarbeitern einen feministischen Reflex ausbilden. – Das ist kein Witz. Während Frauen im Schriftbild und im Auswärtigen Amt immer sichtbarer werden, verschwinden sie aus dem abendlichen Straßenbild. Laut INSA-Umfrage fühlen sich mehr als die Hälfte der Frauen in den großen südwestdeutschen Städten im öffentlichen Nahverkehr nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr sicher. Die grüne Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg hat erklärt, sie gehe in Berlin nicht mehr durch Parks, das sei ihr zu gefährlich. Ich nehme an, auch einige hier im Haus kennen dieses mulmige Gefühl auf dem nächtlichen Heimweg, wenn man so denkt: Oah, hoffentlich kommt jetzt kein alter weißer Mann. Ideologiebeseelt unterteilen Sie Frauen in solche mit und ohne Menstruationshintergrund. Sie demütigen damit biologische Frauen, deren sexuelle Identität sich jeder, mit Penis oder ohne, einfach so aneignen kann. Wir lesen von „Unisextoiletten in öffentlichen Gebäuden“, von „Herrentoiletten mit Tamponautomaten“ und von „Väterinininnen mit Menschenmilch“. Eine feministische Studentin, die im Januar gegen die Einführung von Unisextoiletten an der Frankfurter Goethe-Uni demonstrierte, wurde von Transaktivisten blutig geschlagen. Biologische Männer tauchen als Frauen in Frauensaunen auf, ja sogar in Gefängnissen, wo sie andere Frauen fröhlich schwängern. Lesben beklagen sich darüber, dass man politischen Druck auf sie ausüben würde, gefälligst Sex mit Transfrauen zu haben. Biologische Frauen werden im Frauensport auch zunehmend unsichtbar, wo ihnen Transfrauen körperlich dermaßen überlegen sind, dass von einem fairen Wettkampf gar keine Rede mehr sein kann. Im Kampfsport schlagen diese ihren Gegnerinnen den Schädel ein. Früher nannte man so was „Gewalt gegen Frauen“. Heute würde das als „transphob“ gelten. Früher nannte man auch „Gewalt gegen Frauen“, was heute kultursensibel beschwiegen wird: Zwangsbeschneidung, Zwangsverheiratung, Kinderehen, Ehrenmode, Scheidungen mit dem Messer und Gruppenvergewaltigung. All dies gehört inzwischen zu Deutschland – ohne jeden Aufschrei. Den gibt es bloß, wenn Dieter Bohlen einen blöden Spruch macht. Werte Kollegen, wir schauen einer Zivilisation beim Verrücktwerden zu, und diese Bundesregierung kann sagen, sie sei an führender Stelle mit dabei gewesen. Vielen Dank.