Vielen Dank. – Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Frau Ministerin! Frau Staatssekretärin! Ich habe mir überlegt, was zu diesem Zeitpunkt in der Debatte wahrscheinlich alles schon gesagt worden sein wird. Dann habe ich mich gefragt, was ich in meiner Rede vielleicht noch sagen kann oder welchen Tenor, welchen Fokus ich gerne setzen möchte. Deswegen habe ich heute Morgen – ich habe selber zwei kleine Kinder, die in einer Kita in Kiel sind – die Kitaleitung bei uns angerufen und gefragt: Was für Stichworte würdest du dir in dieser Aktuellen Stunde wünschen, wenn du sie festlegen könntest? Ich finde es gut, dass die Linken dieses Thema hier heute aufsetzen. Ich fände es noch besser, wenn sie tatsächlich mehr als die floskelhaften Lösungsansätze beschrieben hätten, die wir hier ja schon sehr häufig gehört haben. Das Einzige, was Sie von den Linken in solchen Debatten immer machen, ist, einmal eine Situationsbeschreibung vorzunehmen, ohne dann tatsächlich realistische, machbare Dinge anzubieten. Wir können ja mal bei Thüringen anfangen. – Ich komme gleich darauf zurück, weil es einen Punkt gab, den unsere Kitaleitung genannt hatte, der hier noch wenig gefallen ist. Aber ich möchte trotzdem – – – Frau Reichinnek, nein, ich möchte Ihnen gerne zurufen: Wenn Sie hier so eine Aktuelle Stunde aufrufen, die ja sehr berechtigt ist und für deren Aufsetzung ich mich gerade bedankt habe – Frau Ludwig hat das vorhin auch gemacht –, dann wäre es doch schön, wenn wir hier auch über wirkliche Lösungsansätze sprechen würden, die wir alle gemeinsam voranbringen können, statt nur darüber nachzudenken, was möglicherweise mehr Geld bewirken könnte. Jetzt komme ich zurück auf das, was die Leitung der Kita vorhin zu mir am Telefon sagte. Sie sagte: Es ist nicht alleine das Geld, das Dinge momentan löst, sondern – – – Hören Sie mal zu! Haben Sie schon mal mit einer Kitaleitung telefoniert und sie mal gefragt? Sie hat gesagt: Das Allererste, das wir eigentlich bräuchten, wäre der Abbau von bürokratischen Hemmnissen, die uns daran hindern, diese Arbeit zu machen. Die Menschen haben sich ja – das hat Ricarda Lang gerade auch noch mal ausgeführt – dafür entschieden, diesen Beruf auszuüben, weil sie diese Arbeit so sehr lieben; sie möchten nicht Listen über Listen ausfüllen. Sie möchten sich gerne darum kümmern, dass die Kinder Chancen haben und sie ihnen etwas mit auf den Weg geben können. Und das können sie nicht, wenn sie nur am Schreibtisch sitzen und gar nicht das machen, was eigentlich das Ausschlaggebende war, warum sie sich mal für diesen Beruf entschieden haben. – Nein, es geht nicht nur um Bürokratieabbau; aber es geht auch darum. Das sind Dinge, die wir hier doch gemeinsam besprechen und anpacken können, und das sorgt am Ende vielleicht sogar dafür, dass wir mehr finanzielle Ressourcen und Spielräume haben. Sie sagte außerdem – das finde ich auch extrem wichtig –, dass es verschiedene Kitagesetze in den Ländern gibt. Das heißt: Der Bund tut gerade etwas dafür, dass wir flächendeckendere Standards bekommen. Das KiTa-Qualitätsgesetz wurde angesprochen; die Weiterentwicklung zum Qualitätsentwicklungsgesetz wurde angesprochen. Das sind maßgebliche Schritte, die der Bund hier beisteuern kann und mit denen er die Länder unterstützen kann bei einer Aufgabe, die originär nicht beim Bund liegt – weil es uns so wichtig ist. Deswegen gibt es 4 Milliarden Euro; deswegen werden wir weiter über Entbürokratisierung reden. Ein weiterer Punkt, den die Kitaleitung ansprach, war der Wunsch nach mehr Wertschätzung in der Debatte insgesamt; und ich glaube, das ist ein extrem wichtiger. Wenn wir an die Debatte über Sprach-Kitas zurückdenken, daran, wie hier teilweise über Jobs von Menschen gesprochen wurde, wie über ihnen das Damoklesschwert hing, dass sie möglicherweise nicht weitergeführt werden konnten, obwohl der Bund sich im Bundesrat – die Staatssekretärin hat es ja ausgeführt – um kreative Kompromisse bemüht hat, da aber nicht so richtig zu Potte gekommen ist, weil die Länder sich dem teilweise verweigert haben, dann, finde ich, ist es hier unsere Verantwortung – das möchte ich auch der Union zurufen –, dass wir in der Kommunikation aufpassen, damit die Wertschätzung für diese wichtigen Berufe nicht – – – Genau das ist es: Wir haben es nicht abgeschafft, Frau Kollegin. Wir haben dafür gesorgt, dass es in Länderstrukturen und ‑verantwortlichkeiten übergeht. Es gibt nach wie vor Länder, übrigens auch Thüringen, die diesen Schritt bei Sprach-Kitas nicht gemacht haben. Die Menschen – die Eltern, die Kitaleitungen, die Kinder – interessieren sich nicht dafür, wer verantwortlich ist und wie wir uns hier über Schuldzuweisungen die Schuld in die Schuhe schieben. Ich glaube, es geht darum, dass wir mit unserer Kommunikation sehr verantwortungsvoll umgehen, uns erkenntlich zeigen ob des Jobs, der da gerade gemacht wird, aus einer Pandemie kommend. Deswegen, glaube ich, ist es jetzt unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass dieser gesetzliche Anspruch, der ja verankert wurde, auch mit Leben gefüllt wird; denn das wird eine riesige Herausforderung. Dafür brauchen wir alle Ebenen, von den Kommunen über die Träger, die Länder – – bis hin zum Bund natürlich. Ich freue mich da auf die konstruktiven Debatten, – – die wir sicherlich weiterhin führen werden – Herr Präsident –, und bedanke mich bei den Erzieherinnen und Erziehern, die tagtäglich hier alles dafür geben, – – dass wir unsere Kinder gemeinsam gut auf den Weg bringen. Herzlichen Dank.