Wie ideologisch die Grünen dabei diskutieren, hat kürzlich Ihre Parteikollegin Sarah Wiener im Europäischen Parlament gezeigt, – Verehrter Herr Präsident! Verehrter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In wenigen Tagen, ja in wenigen Stunden wird die Internationale Grüne Woche in Berlin eröffnet. Das ist die Leistungsschau der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft. Aber ich habe Sorge, ob das noch eine Leistungsschau der deutschen Landwirtschaft sein kann, wenn die Ampel noch länger so weiterregiert und wenn man die Landwirtschaft so demontiert, wie das diese Ampelregierung in den letzten zwölf Monaten getan hat. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die Zukunft unserer Bauernfamilien auch in unserem Land. Ich grüße hier stellvertretend für alle Jungbäuerinnen und Jungbauern in Deutschland die derzeitigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Studienkurses der Andreas Hermes Akademie, die dieser Debatte beiwohnen und die genau hinschauen, wie wir im Deutschen Bundestag über Landwirtschaft diskutieren. Es ist die Zukunft dieser jungen Menschen, die wir verantwortungsvoll gestalten müssen. Als wir jetzt am Montag eine Anhörung zum Tierhaltungskennzeichen hatten, merkte man plötzlich – ich sage das nur am Rande: die letzten 16 Jahre haben wir den Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration auf den Weg gebracht, mit großen Schmerzen für die Branche –: Jetzt haben wir eine Vorlage, die es ermöglicht, Ferkel zu importieren, die ohne Betäubung kastriert werden, die in Deutschland gemästet werden, um plötzlich ein super Tierhaltungslabel zu bekommen, sodass der Verbraucher dann sieht: Ach, das ist gutes Fleisch. – Nein, meine sehr verehrten Damen und Herren, wir brauchen eine durchgängige und auch eine Herkunftskennzeichnung. Da hat diese Ampelregierung noch sehr viele Hausaufgaben zu machen. Leider Gottes höre ich hier immer nur schöne Reden von der FDP. Es wäre auch im Sinne der deutschen Landwirtschaft, wenn Sie sich in dieser Ampelkoalition stärker durchsetzen würden. Es wäre im Sinne der deutschen Landwirtschaft, wenn die FDP auch liefern und nicht nur reden würde. Ich möchte noch auf eine aktuelle Entwicklung seitens der Europäischen Union hinweisen. Der Green Deal ist heute schon angesprochen worden. Dieser Green Deal wurde ja beschlossen, bevor Putin seinen Angriffskrieg begonnen hat. Ich finde, es ist an der Zeit, dass wir diesen Green Deal auf europäischer und auf nationaler Ebene neu denken. Wenn die radikale Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln, für die uns die Ampelregierung noch keine Umsetzung auf nationaler Ebene gezeigt hat, so kommt, wie es vorgeschlagen ist, dann würde das zum Beispiel allein für den Weinanbau an der Mosel bedeuten, dass 90 Prozent der Rebflächen nicht mehr genutzt werden können. Das müssen wir verhindern, meine sehr verehrten Damen und Herren. – als sie Landwirte im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmitteln mit Drogenabhängigen verglichen hat. Meine sehr verehrten Damen und Herren, solche Reden hat die Zukunft unserer Landwirtschaft, haben unsere jungen Menschen, – die in den landwirtschaftlichen Beruf einsteigen, nicht verdient. Danke schön.