Und der gemeine AfDler ist geradezu manisch besessen von der Frau in der Frage der Gleichstellung. Fünftens. Der gemeine AfDler ist stolz auf die Leistungsbilanz der männlich dominierten Gesellschaft, Vielen Dank. – Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Anträge offenbaren die zehn Gebote des gemeinen AfDlers: Erstens. Der gemeine AfDler hat Angst vor Sprache, weil Sprache mit der Zeit geht und die Gesellschaft abbildet. Zweitens. Der gemeine AfDler hat Angst vor der Frau, ganz grundsätzlich und weil die Frau mit der Zeit geht und die Gesellschaft abbildet. Drittens. Der gemeine AfDler begreift das sprachliche Patriarchat – Zitat – „als Resultat eines organischen, konsensualen Prozesses … mit dem auch Frauen zufrieden waren“. Viertens. Der gemeine AfDler ist nicht damit zufrieden, dass Frauen heutzutage nicht mehr zufrieden sind. Fünftens. Der gemeine AfDler hat offensichtlich Probleme mit seiner Maskulinität. Deshalb betont er sie umso mehr. die sich aus Genoziden, Femiziden, Gewalt, Krieg, Ausbeutung von Arbeitskraft und natürlichen Ressourcen zusammensetzt. Siebtens. Der gemeine AfDler beschwört gerne die reine, generisch maskuline Sprache, eine Sprache die es nie gegeben hat, weder im Kaiserreich noch zu Goethes Zeiten noch vor dem Urknall. Achtens. Der gemeine AfDler fürchtet – ich zitiere – „die unnatürliche Verunstaltung der deutschen Sprache“. Das ist so; denn der gemeine AfDler spricht gerne von sich selbst. Neuntens. Der gemeine AfDler macht Teilzeit. Er ist nämlich genau dann und nur dann für Frauenrechte, wenn zum Halali geblasen wird gegen Flüchtlinge, Muslime und Araber. Zehntens. Der gemeine AfDler nutzt das Thema Gendersprache, um Anschlussfähigkeit an den Mainstream zu schaffen. Die Mittel sind „innerer Schweinehund“, „Stammtisch“ und „Populismus“. Und im Zuge dessen versucht er, eine Bresche in die Phalanx der demokratischen Parteien zu schlagen. Dieser Versuch ist leider zum Teil erfolgreich, muss ich abschließend feststellen. Es ist völlig legitim, wenn man fair über Gendersprache debattiert, und es ist einer demokratischen Partei an und für sich auch nicht vorzuwerfen, wenn die AfD mit ihr stimmt. Wenn aber die CDU-Fraktion in Thüringen einen Antrag gegen das Gendern im Parlament und in der Regierung stellt, wohl wissend um die rechtspopulistische, rechtsextremistische Aufladung und Instrumentalisierung dieses Themas, und nur eine Mehrheit gewinnen kann – und gewonnen hat – mithilfe der Stimmen der AfD, dann gilt die Unschuldsvermutung nicht mehr, dann können Sie sich nicht auf diese Unschuld berufen. Und das gilt erst recht nicht, wenn die Stimmen der AfD Björn Höckes eingepreist werden. Worin das mündet, sehen wir – leider – zum Beispiel im Kreistag Bautzen an dem gemeinsamen Stimmverhalten gegen Integrationsleistungen für vollziehbar Ausreisepflichtige. Also stelle ich fest: Wenn man das tut, wenn man genau das tut, macht man sich – leider – zum Dienstleister des besagten gemeinen AfDlers und ebnet den genannten zehn Geboten dieses AfDlers den Weg in den Mainstream. Das aber machen wir als Koalition nicht mit. Vielen Dank.