auch in die Parteien Einzug halten muss und uns hier hilft, nach Umsetzungswegen zu suchen, die Ziele, die wir uns alle gesetzt haben – zur Einhaltung des 1,5‑Grad-Ziels –, auch wirklich Realität werden zu lassen. Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es fällt schwer, nach diesen massiven Angriffen von dem rechten Rand hier im Parlament sachliche Worte zu finden, die ja wirklich nichts anderes im Schilde führen als eine Kriminalisierung, eine Diffamierung von Klimaschutzbewegten hier in den Mittelpunkt zu stellen. Das ist das eigentliche Motiv. Das ist unsere gesellschaftliche Aufgabe, nicht mehr und nicht weniger. Es geht darum – da sind sich, glaube ich, hier auch alle einig, das ist aber gar nicht Ihr Thema –, dass die Grenzen des Rechtsstaats von nichts, aus welchen Gründen auch immer, überschritten werden dürfen. Das ist die Basis unseres gemeinsamen Wirkens auch hier im Haus. Aber darum geht es Ihnen ja gar nicht. Ihnen geht es darum, eine Diffamierung zu inszenieren, eine Diffamierung von Klimaschutzpolitik. Genau das gilt es hier auch mal zu unterstreichen und festzustellen, auch für alle hörbar festzustellen, dass das Ihr eigentliches Motiv ist. Deswegen treffen wir uns hier am Nachmittag, nicht um die wichtigen Fragen von Klimaschutz oder Rechtsstaatlichkeit zu diskutieren, sondern Ihnen geht es nur um Diffamierung. Ich möchte aber nun auf die Fragen eingehen, die uns natürlich alle beschäftigen, in Kenntnis dessen, dass sich zurzeit eine Bewegung in einer Art Hilferuf Instrumenten bedient, die in der Tat natürlich auch die Gerichte beschäftigen werden, weil hier die Überschreitung von Grenzen in Rede steht. Aber ob es eine Überschreitung von Grenzen ist, das muss je nach Einzelfall, ganz genau nach Einzelfall durch die Gerichte entschieden werden. Das muss durch die Gerichte entschieden werden. Das steht uns als Politik nicht zu, diese Rolle zu übernehmen. Uns als Politik ist die Aufgabe in die Hände gelegt, immerzu diese Prozesse zu beobachten, genauestens zu beobachten, ob mit unseren gesetzlichen Rahmenbedingungen ausreichend Antworten gegeben werden können und ob wir daraus Handlungsaufträge ableiten können. Das ist unsere Aufgabe, nicht die Bewertung von Einzeltaten. Insofern muss hier auch ganz klar gesagt werden: Wir haben mit unseren rechtlichen Rahmenbedingungen eine Vielzahl von Möglichkeiten, als Staat auf rechtswidriges Verhalten zu reagieren, und die Bewertung ist dann, wie gesagt, Aufgabe von Gerichten. Insofern ist es ein Fehl- und ein Trugschluss, an dieser Stelle auf den Gesetzgeber, auf uns zu verweisen, dass wir hier tätig werden müssten. Dies würde die Spirale der Hilflosigkeit letztendlich noch mal nach oben schrauben, ohne zu den eigentlichen Wurzeln der Fragestellung zurückzukommen, die da lauten, dass wir offenbar eine Herausforderung haben im Umgang mit den Klimaschutzfragen. Einerseits müssen wir die Dringlichkeit der Handlungserfordernisse wahrnehmen, die offenkundig gegeben ist; die Dringlichkeit, zu handeln, ist unzweifelhaft gegeben, die Dringlichkeit ist da. Andererseits: Wenn man die Dringlichkeit missinterpretiert, dann kann sich die Aktion tatsächlich ins Gegenteil verkehren, dann kann daraus tatsächlich eine Art Hilfeschrei werden, der auch zu einer Überschreitung von Grenzen führt, die es nicht geben darf. Insofern ist der Appell an die Menschen, die sich diese Wege jetzt suchen und möglicherweise da landen werden, dass die Gerichte es als Straftaten klassifizieren werden, den politischen Willen, den politischen Gestaltungswillen, der die Menschen antreibt, politisch einzubringen. Wir brauchen dieses Gedankengut als Gesellschaft, wir brauchen die politische Motivation dieser Menschen. – Nicht die Ausdrucksform, sondern die politische Motivation; Sie müssen schon genau zuhören, was ich hier sage. Wir brauchen die politische Motivation dieser Menschen. Wir brauchen sie als Parteiendemokratie in den Parteien. Es gibt weltweit keine funktionierende Demokratie, die nicht zugleich eine Parteiendemokratie wäre. Das heißt, dass dieses Gedankengut pro Klimaschutz, das sich mit Hilferufen an die Gesellschaft wendet, Alles andere haben die Gerichte zu klären. Unsere Rechtsstaatlichkeit und unsere Rahmengesetzgebung geben uns genügend Instrumente an die Hand. Vielen Dank.