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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Ministerin! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, nach bestimmten Reden muss man ein
bisschen was einsortieren. Also: Wir haben eine Finanzplanung der alten
unionsgeführten Bundesregierung übernommen, in der weder für die Fortsetzung des
Gute-KiTa-Gesetzes noch für die Fachkräfteoffensive oder für die Sprach-Kitas
Gelder eingeplant waren.
Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE
GRÜNEN)
Hinzu kommt, dass das bisherige Gute-KiTa-Gesetz es den Ländern
ermöglicht hat, die Bundesgelder ausschließlich in pauschale
Beitragsabschaffungen zu stecken, anstatt in wirkliche Qualitätsmaßnahmen zu
investieren. Man muss sagen: Das wurde leider viel zu häufig genutzt.
Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Man kann also festhalten: Mit dem alten Kitagesetz hat es die letzte
Regierung versäumt, den Fokus auf wirkliche Qualitätsverbesserungen zu legen und
diese obendrein auch noch finanziell abzusichern. Das war die Ausgangssituation,
vor der wir standen.
Deshalb haben wir uns als FDP und als Ampel fest vorgenommen, die
Qualität der frühkindlichen Bildung in dieser Wahlperiode verbindlich zu
stärken. Genau das tun wir mit dem KiTa-Qualitätsgesetz, indem wir wesentliche
Verbesserungen vornehmen und die Länder in den nächsten zwei Jahren mit rund
4 Milliarden Euro unterstützen, und das trotz der aktuell sehr schwierigen
finanziellen Rahmenbedingungen.
Was bedeutet das konkret? Das bedeutet – ich möchte das noch einmal
ausführen, weil Vorrednerinnen den Gesetzentwurf augenscheinlich nicht gelesen
haben –, dass zukünftig keine neuen Maßnahmen für pauschale Beitragsabschaffung
auf Kosten der Qualität mehr finanziert werden. Es bedeutet, dass die Länder nun
überwiegend, das heißt mehr als 50 Prozent der Mittel, in die vorrangigen
Handlungsfelder investieren müssen. Das wiederum eröffnet den Ländern die
Möglichkeit, mehr für Fachkräfte, die sprachliche Bildung, die Kindertagespflege
oder eine starke Kitaleitung zu tun.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, diese Chance sollten die Länder
dringend nutzen, vor allem mit Blick auf die aktuelle Fachkräftesituation. Der
Fachkräftemangel, über den wir schon lange reden, kommt an. Es ist keine
theoretische Debatte mehr, sondern er wird vor Ort spürbar. Immer mehr Familien
stehen vor dem Problem der größer werdenden Betreuungslücke, wenn Kitas in den
Notbetrieb gehen müssen, Familien keinen Kitaplatz mehr bekommen oder einige
Kitas sogar zeitweise schließen müssen. Deshalb müssen Bund und Länder den
Fachkräftemangel als absolute Priorität behandeln, was wir als Bund auch
tun.
Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Denn der Fachkräftemangel führt langfristig dazu, dass die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf sich drastisch verschlechtert und die
Chancengerechtigkeit für unsere Kinder sinkt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, zusammenfassend kann ich sagen,
dass wir heute einen ersten großen Schritt hin zu deutlich mehr Qualität in der
frühkindlichen Bildung gehen. Es ist ein gutes Gesetz, dem wir als Freie
Demokraten sehr gerne zustimmen.
Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Nächste Rednerin ist für die Fraktion Die Linke Heidi
Reichinnek.
Beifall bei der LINKEN)