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18
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Zunächst einmal möchte ich mich dem Dank anschließen. Das waren wirklich
aufreibende Verhandlungsrunden. Wir haben 18 Stück an der Zahl miteinander
verbringen dürfen. Wir haben, glaube ich, eine Menge an wichtigen Themen
diskutiert, und das Ergebnis kann sich heute sehen lassen. Also: Vielen Dank
noch mal an die beiden anderen Ampelfraktionen und an meine
Co-Berichterstatterin!
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN
und der FDP)
Der Kollege Daldrup hat es schon angekündigt: Ich darf heute noch was
zu den PV‑Anlagen sagen, habe das auch in meiner letzten Rede schon getan. Wäre
ich jetzt der Kollege Lindner, würde ich sagen: Wir entfesseln die
Freiheitsenergien.
Beifall bei Abgeordneten der FDP und des Abg. Bernhard Daldrup
[SPD])
Ich begnüge mich aber damit, zu sagen, dass wir PV‑Anlagen
einfach attraktiver machen. Drei Punkte dazu:
Der erste Punkt ist: Wir machen Anlagen bis 30 kWp ertragsteuerfrei.
Das ist, glaube ich, ganz wichtig, weil wir bisher Anlagen mit durchschnittlich
7 bis 15 kWp haben. Der Grenzwert war bisher bei 10 kWp. Das ist ein ganz
wichtiger Punkt, um dort für Entlastung zu sorgen.
Der zweite Punkt ist der Nullsteuersatz in der Umsatzsteuer, der,
glaube ich, ganz viele Menschen von der Bürokratie befreit. Bisher stehen sie
vor der Entscheidung: Entweder sie nutzen bei der Solarenergie die
Kleinunternehmerregelung, bekommen aber die Umsatzsteuer nicht zurück – das ist
besonders bei der Anschaffung ein Nachteil; denn so eine Anlage kostet gut und
gerne mal 30 000 Euro; dann auf 6 000 Euro einfach zu verzichten, wäre besonders
schade –, oder sie melden die Umsatzsteuer an, bekommen sie bei der Anschaffung
zurück, aber müssen dann alle zwei Monate die Umsatzsteuer anmelden. Das ist
besonders viel Bürokratie. Hier sorgen wir für Anreize, ohne finanzielle
Nachteile in die Kleinunternehmerregelung zu wechseln. Das ist auch ein ganz
wichtiger Punkt.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN
und der FDP)
Der dritte Punkt ist, dass wir den Lohnsteuerhilfevereinen erlauben,
bei dem Thema zu beraten. Das ist, glaube ich, auch noch mal eine Abrundung der
ganzen Angelegenheit. So wird es deutlich attraktiver und einfacher für
Menschen, sich eine PV‑Anlage aufs Dach zu setzen.
Beifall bei Abgeordneten der SPD)
Dennoch möchte ich jetzt auch noch was zur Union sagen, weil mich das
in der Debatte doch sehr geärgert hat. Herr Brehm hat davon gesprochen, dass wir
in unserem Gesetz unstimmig sind.
Ich hatte eher den Eindruck, dass Sie in Ihrer Argumentation unstimmig
sind. Frau Tillmann hat als Erstes gesprochen und hat die ganze Zeit davon
gesprochen, wir würden entlasten und würden die Schuldenbremse gefährden. Die
Hälfte ihrer Redezeit ging darüber, dass das eine Gefahr für die Schuldenbremse
sei.
Zuruf der Abg. Antje Tillmann [CDU/CSU])
Sie haben paar Minuten später davon gesprochen, dass wir die Steuern
exorbitant erhöhen,
Ja, klar! Stimmt ja auch!)
dass wir viel mehr Einnahmen haben, dass der Staat da in die Taschen
greift. Sie müssen sich schon entscheiden, welche Strategie Sie hier in Ihren
Reden anwenden! Denn es wäre deutlich plausibler, wenn das einen Sinn ergeben
würde.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN
und der FDP
Sie haben die höchsten Steuereinnahmen
seit Bestehen der Bundesrepublik! Die höchsten! Wegen höherer
Steuern!)
Ein letzter Punkt noch. Wir haben die Diskussion ja gestern schon
geführt, und anscheinend reicht Ihnen das immer noch nicht. Die
Immobilienwertermittlungsverordnung wurde von Ihrem eigenen CSU-Minister
Seehofer in die Wege geleitet. Das ist noch mal ganz wichtig zu betonen.
Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Es ist keine Erhöhung der Erbschaftsteuer. Das wäre schön, ist aber
mit der FDP nicht zu machen.
Beifall bei der FDP
Darüber können wir noch mal diskutieren. Wir können gerne über die
Freibeträge reden, aber nur dann, wenn wir die betrieblichen Vermögen endlich
anpacken und nicht mehr weiter zusehen, wie hier Milliarden Euro an
Erbschaftsteuer jedes Jahr am Staat vorbeigehen. Das ist die wirkliche
Gerechtigkeitslücke, und dafür werden wir uns weiterhin einsetzen. Ich bitte um
Ihre Zustimmung.
Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)