Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich freue mich außerordentlich, dass ich zu diesem Thema sprechen kann. In der letzten Wahlperiode haben wir gemeinsam mit der CDU/CSU-Fraktion versucht, Planungsbeschleunigung zu erreichen und Dinge schneller zu machen. Wir haben auch einiges erreicht. Beim Thema Planungs- und Baubeschleunigung ist Knüppel für Knüppel zu beseitigen. Das ist wirklich eine Kärrnerarbeit. Das darf sich nicht nur allein auf Gesetzesänderungen beschränken, meine Damen und Herren. Wir stehen vor einem gewaltigen Transformationsprozess; das ist hier angesprochen worden. Wir wollen in einer sehr großen Geschwindigkeit klimaneutral werden, wir wollen unsere Energieversorgung sichern, und wir müssen auch dazu beitragen, dass wir Industrienation bleiben. Das sind wirklich Kärrnerarbeiten. Wir haben es gleichzeitig damit zu tun, dass unsere Infrastruktur in die Jahre gekommen ist. Sie wurde auch auf Verschleiß gefahren. Wir haben viel zu viele Belastungen auf die Brücken übertragen, und das holt uns jetzt ein. Die Lieferketten sind angespannt; davon hört man. Wir erleben jetzt bei der Rahmedetalbrücke einen GAU. Es ist aber auch in meinem Wahlkreis zu einem GAU gekommen. Am Mittwoch ist ein Kran am Nord-Ostsee-Kanal in die Holtenauer Hochbrücke hineingefahren. Die Messungen waren leider fehlerhaft, die Ladepapiere waren vermutlich fehlerhaft. Die Brücke ist immer noch für den motorisierten Verkehr gesperrt. Das heißt, ich habe jetzt auch in meinem Wahlkreis am eigenen Leibe erfahren, wie es ist, wenn Brücken an Bundesstraßen ausfallen. Ich glaube, wir müssen wesentlich sorgsamer mit unserer Infrastruktur umgehen. Ein Bereich gehört dazu, der an dieser Stelle ganz wichtig ist: Wir müssen all denjenigen den Rücken stärken, die im Bereich Infrastruktur arbeiten, die den Betrieb der Infrastruktur gewährleisten. Das sind die Planerinnen und Planer, das sind unsere Ingenieurinnen und Ingenieure. Das sind aber auch unsere Handwerkerinnen und Handwerker, die jetzt wirklich in mühsamer Arbeit bei jedem Unglück, das wir haben, versuchen, den Laden am Laufen zu halten. Ich finde, dafür müsste mal ein großes Dankeschön vom gesamten Haus kommen. – Nein, das ist nicht Ironie, Herr Spaniel. Ich habe selber auf Baustellen gearbeitet. Ich weiß, wie es ist, in Nachtschichten zu arbeiten. Wir können uns nicht hierhinstellen und einfach so tun, als würden wir mit einer bloßen Gesetzesänderung etwas ändern. Wir brauchen Personal, wir brauchen ein Fitnessprogramm, wir brauchen mehr Wissenschaft im Bereich Bauindustrie. Das alles wissen wir. Dafür müssen wir kämpfen, und wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten sind dazu bereit. Wir zollen diesen Menschen wirklich Respekt. Wir werden zehn Jahre harte Arbeit vor uns haben, bis wir unsere Infrastruktur auf einen wirklich guten Stand gebracht haben. Da hilft es auch nicht, so zu tun, als seien die Hauptverursacher dafür, dass es nicht vorangeht, die schlimmen Umweltverbände. Wissen Sie, ich habe mit Planungsbeschleunigung viel zu tun gehabt. Es sind manchmal nicht Umweltverbände, sondern tatsächlich Anwohner, die Angst vor Lärm und Erschütterung haben. Wenn wir das einfach ignorieren, dann werden wir nicht schneller, sondern langsamer bauen. Diese Fortschrittskoalition, diese Ampelkoalition ist bereit, einen Infrastrukturkonsens auf den Weg zu bringen, um schneller zu bauen. Wir packen an, mit den Menschen. Ich glaube, das werden Sie auch bei der Planungsbeschleunigung sehen. Wir werden für mehr Personal und mehr Fachlichkeit sorgen, und wir werden diesen Menschen den Rücken stärken. Ich wünsche allen ein schönes Wochenende. Vielen Dank.