Sehr geehrter Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Deutschland und die EU verfehlen das Ziel, den Artenschwund in Deutschland und Europa zu stoppen. Viele Pflanzen- und Tierarten verschwinden still, unbemerkt. Der Bundestag fordert zu Recht mehr internationalen Einsatz für Artenschutz, für Biodiversität. Aber wie glaubwürdig ist das, wenn man selbst die Ziele verfehlt? Von ursprünglich 105 deutschen Süßwasserfischarten sind 10 ausgestorben, 70 stark bedroht. Der Kampf um den Erhalt von Eisvogel und Fischadler wird scheitern, wenn die Fische fehlen. Weniger Schadstoffe in Gewässern und eine Renaturierung der Flüsse helfen Äsche, Aal und Adler. Der Ostseedorsch stirbt aus. Klimaerwärmung stört seine Fortpflanzung, Überfischung dezimiert die Bestände, Schleppnetzfischerei und Baggerarbeiten zerstören seinen Lebensraum. Die Linke schlägt Naturschutzgebiete ohne Nutzung in der Ostsee vor. Wir fordern, dass Küstenfischer als Rancher und für die Müllbeseitigung bezahlt werden, mindestens bis die Dorsch- und anderen Fischbestände sich erholt haben. Machen wir unsere Hausaufgaben! Das überzeugt andere Länder mehr als reine Appelle. Geehrte Bürgerinnen und Bürger, viele von Ihnen haben zu Recht Bedenken bei Genmanipulationen an Tieren und Pflanzen. Ich zitiere aus dem Antrag der Koalition zur Biodiversitätskonferenz: Die Unterstützung von Gentechnik in einem Antrag zur Biodiversität zu verstecken, ist dreist. Diese Forderung im Antrag, Kolleginnen und Kollegen von SPD, FDP und Grünen, könnte man so interpretieren, als ob Sie genmanipulierte Organismen als Bestandteil der Biodiversität betrachteten – echt gruselig. Die Linke lehnt diesen Antrag daher ab. Vielen Dank.