- Bundestagsanalysen
Herr Präsident! Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Jetzt zeige ich Ihnen mal was, Herr Bleck. Schauen Sie mal her!
Der Redner hält ein Band mit Klettverschluss in die Höhe)
– Was ist das? Das ist ein Klettband.
Ui!)
Und wer hat es erfunden? Die Natur, die Evolution. Und das ist Biodiversität, wie wir sie brauchen.
Können Sie sich über die Augen kleben!)
Die Menschheit hat diese Idee kopiert und sich zunutze gemacht. Und in der Natur liegen noch viele weitere Schätze, nicht nur für die Menschen, sondern für ganze Ökosysteme. Deshalb brauchen wir diesen Schutz der Biodiversität.
Fangen wir in Deutschland an!)
Der vorliegende Antrag leistet dazu, meine Damen und Herren, gerade auch im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, einen wichtigen Beitrag.
Sehr originell das mit dem Klett!)
Die tropischen Regenwälder in Indonesien, im Kongobecken oder in Brasilien sind die genetischen Küchen, aber gleichzeitig auch die genetischen Tresore. Deshalb bin ich sehr froh, dass Kanzler Scholz auf der COP 27 die Mittel für den globalen Waldschutz noch mal verdoppelt hat. Das ist klug und gut.
Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
In den Regenwäldern finden Sie auch neue genetische Informationen für Medikamente, die wir via Biotechnologie gewinnen können. Und auch das berücksichtigt unser Antrag heute.
Wir werden die Biodiversität auch brauchen, um die Welternährung sicherzustellen. Viele Pflanzen und auch deren Eigenschaften kennen wir heute noch nicht en détail, auch die genetischen Informationen nicht. Aber genau diese Pflanzen bieten das Potenzial, Erträge zu steigern und den Hunger zu besiegen. Das ist und bleibt unser Ziel, auch in diesem Antrag, der dieses Bemühen flankiert. Der Hunger kann besiegt werden, auch mit Biodiversitätsschutz.
Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Um in der Entwicklungszusammenarbeit den Schutz der Biodiversität voranzubringen, werden wir mehr auf die Stimmen der Menschen vor Ort hören müssen; denn für dieses globale Problem braucht es lokale Lösungen, nicht nur aufseiten der indigenen Bevölkerung. Auch Partnerregierungen haben inzwischen erkannt, wie wichtig der Schutz und der Erhalt der Artenvielfalt sind. Doch dabei gilt es mehr als bisher, unsere Partner bei der Erarbeitung und vor allem bei der Umsetzung nationaler Strategien zum Schutz dieses Reichtums zu unterstützen. Aber erfolgreich wird das nur sein, wenn die Landnutzung in den Händen der Menschen vor Ort bleibt und sie den Schutz der Biodiversität nicht elitär aus Europa vorgeschrieben bekommen;
Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)
denn Menschen in Tansania, in Namibia, in Kenia haben Lösungen: zum Beispiel, indem sie mit nachhaltiger Jagd Wildbestände schützen und nützen. Und dafür sollten wir dankbar sein.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Verlust der Artenvielfalt ist dramatisch. Das sehen wir nicht nur an unseren Frontscheiben, die in früheren Sommern dicht voller Insekten waren und heute kaum mehr mit Insekten belegt sind. Die anstehende Biodiversitäts-COP gibt uns die Möglichkeit, den genetischen Reichtum der Erde zu bewahren. Lassen Sie uns diese Chance nicht vertun, und kämpfen wir für eine intakte Natur und für ein Paris-Moment auf dieser COP! Stimmen Sie unserem Antrag zu!
Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Vielen Dank, Herr Kollege Hoffmann. – Nächster Redner ist der Kollege Ralph Lenkert, Fraktion Die Linke.
Beifall bei der LINKEN)