Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir leben in einer Zeit, in der Menschen im Ahrtal binnen Stunden genommen wurde, was sie ihr ganzes Leben lang aufgebaut hatten. Durch die Klimakrise steigt die Gefahr von Extremwetterereignissen. Wir leben in einer Zeit, in der jeden Sommer Tausende Menschen vorzeitig sterben, weil die Hitze ihrem Organismus zu sehr zusetzt. – Auch wenn Sie lauter schreien, werde ich nicht aufhören. Sie können auch einfach mal zuhören. Ich glaube sogar, Sie könnten etwas lernen. Wir leben in einer Zeit, in der sich Menschen in meinem Alter gegen Kinder entscheiden, weil sie es ihren Kindern nicht zumuten wollen, auf einem kaputten Planeten aufzuwachsen. – Das ist eine reale Angst, die viele Menschen in diesem Land umtreibt, jetzt hier in Deutschland. Und was machen Sie? Sie leugnen den menschengemachten Klimawandel, Sie setzen die Klimakrise in Anführungszeichen. Sie wollen jegliche CO2-Bepreisung abschaffen und Emissionen billiger machen. Damit heizen Sie die Klimakrise an. Ich frage mich wie viele hier: Wo leben Sie eigentlich? Sind Sie komplett abgekapselt? Es ist doch völlig klar, dass wir beides brauchen: Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum, und wir müssen die Klimakrise bekämpfen. Deswegen führen wir zum Beispiel eine gerechte CO2-Bepreisung ein, nehmen Vermieter in die Pflicht und entlasten Mieter/-innen. Ja? Auf gar keinen Fall. Nach diesem Antrag ist wirklich nichts zu erwarten. Wir haben im Entwurf für die Anpassung des Wohngelds, die bald kommen wird, eine Heizkostenkomponente. Vor allen Dingen haben wir einen Turbo für erneuerbare Energien gezündet, damit wir Energie günstig bereitstellen. Das alles sind Lösungsvorschläge für die multiplen Krisen, in denen wir gerade stecken. Daran arbeiten wir ganz konkret im Hier und Jetzt. Und was machen Sie? Sie spalten, Sie spielen mit den Ängsten der Menschen, Sie versuchen, verschiedene Krisen gegeneinander auszuspielen. Wir leben aber in einer Zeit, in der es notwendig ist, Antworten auf verschiedene Krisen gleichzeitig zu geben. Das sind wir den Bürgerinnen und Bürgern in diesem Land schuldig. Wir leben in einer Zeit, die Solidarität erfordert und keine Spaltung. Vielen Dank.