weil wir nur so die Ukraine vor der faschistoiden Diktatur und ihrem genozidalen Angriffskrieg schützen und bei ihrer Verteidigung unterstützen können. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Panzerhaubitzen: geliefert; Gepard: geliefert; Raketenwerfer: geliefert. Meine Damen und Herren von der Union, es ist schon peinlich, dass Sie diesen Antrag jetzt wieder zur Abstimmung vorlegen. Die Beschlussvorlage entbehrt jeder Beschlussgrundlage. In Dauerschleife, liebe Kolleginnen und Kollegen, tun Sie mit Ihren Schaufensteranträgen zu Waffenlieferungen so, als sei die Union dabei der größte Unterstützer der Ukraine. Das sind Sie in Wahrheit nicht. Auf übelste Weise hat Ihr Partei- und Fraktionsvorsitzender gerade wieder Menschen diffamiert, die alles verloren haben: ihr Eigentum, ihr Zuhause, ihren Job, ihre Freunde, ihre Väter, ihre Angehörigen. Das sind Rufe aus der schlimmsten Ecke der Parteienlandschaft, liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU. Schämen Sie sich! Der Kreml dankt Ihnen für diesen Propagandaquatsch. Ihnen geht es mit diesen Anträgen einzig und allein darum, einen Keil in die Koalition zu treiben. Ich war, nachdem wir hier das erste Mal über die Sachen beraten haben, selber in Kiew. Dort versteht man die Oppositionsscharmützel nicht, die Sie hier machen. Lediglich die falsche, weil vollkommen verkürzte Botschaft bleibt hängen, der Bundestag würde weitere Waffenlieferungen für die Ukraine ablehnen. Diese Botschaft schwächt die Ukraine und stärkt den Kreml. Sie sollten in Ihrer Fraktion mal klären, ob Sie dieses Spiel weitertreiben wollen. Aber gleichzeitig, liebe Kolleginnen und Kollegen, müssen wir natürlich überlegen, ob wir es der Union manchmal nicht zu leicht machen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass wir unterschiedliche Auffassungen zur Intensität der militärischen Unterstützung der Ukraine hier im Bundestag und auch in der Koalition haben. Angesichts der fortdauernden russischen Kriegsverbrechen brauchen wir mehr Schutz, mehr Geschwindigkeit, mehr Schlagkraft für die ukrainischen Streitkräfte. Dazu führen wir die konstruktiven Gespräche in der Ampel, Unsere Unterstützung macht dabei einen Unterschied vor Ort, übrigens auch im Kopf vieler Russen. Die ehrliche Abstimmung über diesen Krieg findet gerade tatsächlich woanders statt: nicht durch Putins Schein- oder Schwindel- oder Lügenreferenden – wie auch immer Sie das nennen wollen –, sondern durch die Abstimmung mit den Füßen derjenigen Russen, die sich für Putins Wahnsinn nicht mehr zur Verfügung stellen wollen. Es ist auch unsere Unterstützung, die deren Wahrnehmung über die Sinnlosigkeit des Krieges prägt und sie zur Flucht verleitet. Aber eines muss uns allen natürlich auch klar sein: Wenn wir die Ukraine schützen, dann schützen wir auch uns. Ich stimme der Ministerin Lambrecht ausdrücklich zu, wenn sie sagt, dass wir der europäischen Friedensordnung zu neuer Kraft verhelfen müssen. Für mich bedeutet das, dass wir gemeinsam und im transatlantischen Verbund mit unseren internationalen Partnern einmal mehr über die qualitative und quantitative Steigerung unserer Unterstützung beraten müssen. Deutschland hat die wirtschaftlichen, politischen und militärischen Fähigkeiten, eine solche Unterstützungsallianz anzuführen. Ja, komme ich. – Liebe Kolleginnen und Kollegen, Putin hat in den letzten Tagen keine 300 000 Mann starke Verhandlungsdelegation mobilisiert. Er will den militärischen Druck ohne Rücksicht auf Verluste, auch den Verlust des Lebens seiner Landsleute. Wladimir Putin ist und bleibt die größte Gefahr für russischsprachige Menschen in der Welt. Die Ukraine braucht unsere Unterstützung. Die müssen wir ausweiten und Ihren Antrag natürlich ablehnen. Vielen Dank.