Sehr geehrte Frau Stahr, Sie haben völlig recht: Nicht nur diese eine Studie, sondern auch alle anderen Studien haben gezeigt, dass dieses sich hartnäckig haltende Vorurteil wirklich jeglicher fachlicher Grundlage entbehrt. Umso wichtiger ist es, dieses Ergebnis einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Mit der Kindergrundsicherung könnte es uns tatsächlich gelingen: Mit der entsprechenden existenziellen Absicherung gibt es auch mehr Möglichkeiten zur Teilhabe. Armut ist nicht nur ein materielles Problem, sondern mit ihr sinkt auch die Chancengerechtigkeit. Armut bedeutet für jedes einzelne Kind erst mal: „Diese Gesellschaft will mich nicht. Für mich ist alles schwerer und schwieriger.“ Das hat von Anfang an furchtbare psychosoziale Wirkungen, die sich im Lauf des Lebens kaum komplett aufholen lassen. Deswegen ist es so wichtig, dass wir eben ein Fünftel unserer Kinder und Jugendlichen nicht einfach hinten runterfallen lassen, sondern dass wir sie durch die Kindergrundsicherung gezielt unterstützen. Damit werden wir insgesamt eine freundlichere und kindergerechte Gesellschaft. Auch das täte uns allen gut.