Mein Erleben ist, dass derzeit wirklich nicht die Zeit ist, gerade bei denen, die besonders bedürftig sind, irgendetwas wegzulegen. Kinderarmut – dass jedes fünfte Kind in Deutschland in Armut aufwachsen muss – ist eigentlich eine Schande; ich glaube, das hat sich inzwischen herumgesprochen. Aber im Moment geht es nicht darum, ob ein Kind zusätzliche Buntstifte bekommt, ob es neue Schuhe tragen kann oder gebrauchte tragen muss. Im Moment reden wir davon, dass die Kühlschränke leer sind. Wir reden nicht über schlechte Ernährung, sondern wir reden über zu wenig Ernährung; das ist die Situation. In dieser Situation zu insinuieren, dass die Steigerung um knapp 12 Prozent durch die Überführung von Hartz IV in das Bürgergeld für irgendetwas anderes draufgehen könnte, weil die Eltern sich womöglich nicht um ihre Kinder kümmern, das finde ich, ehrlich gesagt, nicht okay.