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Herr Präsident! Frau Ministerin! Werte Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Das wichtige Thema „die erheblichen Lernrückstände sowie die psychosozialen Folgen für unsere Schüler und Schülerinnen“ wird hier debattiert. Das sind wir unseren Kindern, der Zukunft unseres Landes, auch dringend schuldig.
Beifall bei der AfD)
Sehr schön, liebe Kollegen von der Union, dass die Partei, die für die entstandenen Probleme mit regierungsverantwortlich zeichnet, sich nach den Ergebnissen ihrer Politik erkundigt. Ich halte Ihnen zugute, werte Kollegen, dass Sie dies mit dem Ziel tun, es künftig besser zu machen.
Fassen wir kurz zusammen: Unsere Kinder wurden mit völlig überzogenen, widersinnigen und schädlichen Coronamaßnahmen gequält. Diese führten – neben den physischen und psychischen Schäden – zu großen Lernlücken, besonders bei sozioökonomisch benachteiligten Familien. Das neue Infektionsschutzgesetz erlaubt dies erneut unter dem Deckmäntelchen von Corona. Meine Damen und Herren, Sie befinden sich auch hier auf einer ideologischen Geisterfahrt. Corona ist endemisch, die Pandemie vorbei.
Beifall bei der AfD)
Mit dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ ist versucht worden, zahlreiche Initiativen der Bundesländer zu koordinieren und zu finanzieren. Ihre Ziele klangen gut, waren ehrgeizig. Pandemiebedingte Lernrückstände in Kernfächern sollten bewältigt, Kernkompetenzen gefördert werden. Infolgedessen starteten zahllose Aktivitäten in den Ländern. Die Beurteilung dieser durch die Zeitschrift „Die Deutsche Schule“ Beiheft, Band 19, fällt sehr ernüchternd aus: Es hat nicht funktioniert. Es scheiterte am Offensichtlichen, vor allem am Lehrermangel.
Fast immer sind die gut gemeinten Förderprogramme nichts weiter als Schaufensteraktionismus. Denn sie treffen auf ein deutsches Schulsystem, welches immer weniger funktionsfähig ist, weil Personal fehlt. Verstehen Sie das? Es muss sich grundsätzlich etwas ändern. Wir brauchen Lehrer. Der Impuls sollte vom Bund ausgehen. Und reden Sie sich jetzt bitte nicht wieder mit Föderalismus heraus. Das war Ihnen beim Digitalpakt auch herzlich egal, meine Damen und Herren.
Beifall bei der AfD)
Es ist eine Schande, dass der dramatische Lehr- und Fachkräftemangel nach wie vor die Achillesferse des Schulsystems ist. Hören Sie mal genau zu: Im Bildungsbericht des Deutschen Bundestages von 1970 – Drucksache VI/925 – ist bereits Lehrermangel in den MINT-Fächern, auch in Mathematik, als Problem ausgewiesen – mit Lösungsansätzen. Heute, 52 Jahre später, hat sich an der Situation aber auch rein gar nichts geändert – mein Gott noch mal!
Beifall bei der AfD)
Ihr Unvermögen, große Systeme mit Weitblick zu steuern, zeigt sich leider auch im Bildungsbereich. Ihr Hang zur Ideologisierung beschert unseren Kindern Lernrückstände in vielen Bereichen, Sprachstörungen, psychische Störungen, Suizidgedanken, übermäßige Nutzung von Smartphone, PC und TV, Gender Dysphoria, Corona- und Klimaangst. Na, herzlichen Glückwunsch! Das Bildungssystem haben Sie kaputtreformiert, den Fachkräftemangel herbeiakademisiert, Studienabbruchquoten in die Höhe geschraubt, die notwendigen Lehrer und Pädagogen nicht ausgebildet, die vorhandenen ausgebrannt. Sie können es einfach nicht.
Beifall bei der AfD)
Schenken Sie unserem Antrag „Lehrermangel konsequent bekämpfen“ mit seinen 19 Forderungen in Bund und Ländern unbedingt Beachtung! Sie haben die Situation seit 52 Jahren nicht zum Positiven verändert. Zusammen, ohne politische und ideologische Scheuklappen sollte uns das gelingen – für Deutschland, für unsere Kinder.
Beifall bei der AfD)
Vielen Dank, Frau Kollegin Höchst. – Als nächste Rednerin erhält das Wort die Kollegin Nina Stahr, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)