Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Unter der Mitwirkung Deutschlands hat die NATO damals die Provinz Kosovo und Metochien durch einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg von der Republik Jugoslawien abgespalten. Die Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrats gilt aber; sie schreibt die Souveränität und die territoriale Integrität Jugoslawiens und seines Nachfolgestaates fest und gibt dem Kosovo darin auch substanzielle Autonomie innerhalb Serbiens. Meine Damen und Herren, weder in der Ukraine noch im Kosovo können durch völkerrechtswidrige Angriffskriege Demokratie, Menschenrechte und ein friedliches Zusammenleben herbeigebombt werden. Im Kosovo werden regelmäßig Neuwahlen nötig. Das politische System ist völlig dysfunktional. Korruption ist auf einem hohen Niveau, und Nazikollaborateure wie Xhafer Deva werden von großen Teilen der Bevölkerung bis hin zur Regierungsbank verehrt – der Xhafer Deva, der im Zweiten Weltkrieg die SS-Division „Skanderbeg“ gebildet hat und für Verbrechen an Juden bekannt ist. Es ist wirklich ungeheuerlich, dass nur durch immensen öffentlichen Druck die Finanzierung durch die Europäische Union und das Entwicklungszentrum der Vereinten Nationen verhindert werden konnte, mit der das ehemalige Wohnhaus dieses Faschisten tatsächlich zu einem Kulturzentrum ausgebaut werden sollte. Dass die Regierung in Pristina weiter daran festhält, ist noch ein weiterer Skandal. Für uns Linke ist ganz klar: Wer Faschisten verehrt, hat mit Demokratie und Menschenrechten nichts zu tun und gehört auch nicht in die Europäische Union. Unter Scharping und Fischer, also unter Rot-Grün, wurde dieser künstliche Staat geschaffen. Durch eine hohe Verbreitung von Kleinwaffen ist er bekannt. Man möge aktuell auch auf die Webseite des Auswärtigen Amtes schauen. Diskriminierung und Verfolgung von Roma, Serben und anderen Minderheiten sind an der Tagesordnung. Allein 2008 bis 2018 haben 30 Prozent der Bevölkerung das Kosovo verlassen. Vergangenes Jahr wäre es erneut fast zu einem bewaffneten Konflikt aufgrund von Autonummernschildern gekommen. Weder deutsche Waffen noch Kriegseinsätze schaffen Demokratie und Frieden. Und dass Sie ausgerechnet dieses Land durch einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg geschaffen haben und von Serbien jetzt fordern, diesen Völkerrechtsbruch anzuerkennen, macht Sie nicht glaubwürdiger – im Gegenteil. Sie selbst haben Putin seinerzeit die besten Argumente für seinen völkerrechtswidrigen Krieg geliefert! Für uns Linke ist ganz klar: Es gibt keine guten und keine schlechten völkerrechtswidrigen Kriege. Wir verurteilen sie alle und lehnen dieses Mandat ab.