Hierzu gibt es umfangreiche Untersuchungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Atomkraft war und ist immer auf massive staatliche Subventionen angewiesen – überall in der Welt. Drittens. Atomkraft schafft keine Energieunabhängigkeit. Atomkraft benötigt Uran. Uran muss abgebaut, verarbeitet, angereichert werden. Sehr geehrte Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Bürgerinnen und Bürger! In aller Kürze einige schwer lösbare Probleme mit Strom aus Atomkraft: Erstens. Atomstrom fällt bei schwierigen Wetterlagen, bei extremer Kälte oder Hitze mit Dürre aus. Warum? Atomkraftwerke brauchen zwingend Kühlwasser. Frieren die Flüsse ein, fehlt Kühlwasser. Sinkt bei Hitze mit Dürre der Pegel, fehlt Kühlwasser. Dann muss ein Atomkraftwerk ausgeschaltet werden. Das passiert zurzeit in Frankreich. Die Bundesrepublik exportierte in den vergangenen Wochen erneut extreme Strommengen nach Frankreich, weil wegen Korrosionsproblemen in Atomkraftwerken und wegen Trockenheit ein wesentlicher Teil der Atomkraft ausfiel. So geschehen im Winter 2021 oder auch im August 2018. Zweitens. Noch nie war irgendwo auf der Welt ein Atomkraftwerk volkswirtschaftlich rentabel. Der Weltmarkt mit angereichertem Uran wird wesentlich von Russland bestimmt. 43 Prozent der weltweiten Kapazitäten sind in Russland. Viertens. Atomkraft ist keine saubere Energie. Die Beseitigung der Umweltschäden durch den ehemaligen Uranbergbau der Wismut bei mir in Ostthüringen oder in Sachsen kostete Milliarden Steuergelder. Die Behandlung des Abwassers der Bergbaudeponien, die Überwachung der Deponien muss auf Ewigkeiten erfolgen. Fünftens. Atomkraftbefürworter argumentieren, Atomreaktoren seien sicher. Nur alle 10 000 Betriebsjahre passiere ein schwerer Unfall. Bei 400 Reaktoren passiert demnach statistisch alle 25 Jahre ein Super-GAU. Tschernobyl ist für Jahrtausende verstrahlt. Fukushima ist für Jahrtausende verstrahlt. Sechstens. Die Entsorgungsfrage für den Atommüll ist ungelöst. Wer Atomkraft will, muss auch Atommüll vor seiner Haustür akzeptieren, wenigstens für die Jahrzehnte, die es bräuchte, bis es die AfD-Fantasie von Transmutation eventuell in Science-Fiction und vielleicht real geben könnte. Kolleginnen und Kollegen von AfD, Union und FDP, wer von Ihnen den strahlenden Atommüll aus einer Laufzeitverlängerung in Castoren in seinem Wahlkreis lagern will, stehe jetzt auf! Niemand? – Doch! Dann erklären Sie bitte den Bürgerinnen und Bürgern Ihrer Wahlkreise, dass Sie ihre Landkreise mit Atommüll vollstellen wollen. Das wäre ehrlich. Ein letzter Punkt. Ich habe Angst vor einem Atomkrieg. Aber ohne Atomreaktoren fehlt Plutonium für Atomwaffen. Gibt es keine AKWs, gibt es auch keine Atombomben. Und deshalb lehnt Die Linke Atomkraftwerke ab. Vielen Dank.