Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Die Nord-Stream-2-Frage muss eingeordnet werden in den Kontext dessen, was Außen- und Energiepolitik der Ampel will und was daraus entsteht. In den letzten Wochen wurde der Armutsbericht 2022 veröffentlicht. Mit einer Armutsquote von 16,6 Prozent hat die Armut in Deutschland im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Neue Armutshöchststände gibt es bei Rentnern mit 17,9 Prozent und bei Familien mit 20,8 Prozent. Jeder vierte Haushalt in Deutschland gibt bereits mehr als 10 Prozent seines Einkommens für Energie aus. Der Anteil der Energiearmutsgefährdeten in Deutschland ist auf 25,2 Prozent gestiegen. Energiearmut liegt vor, wenn Haushalte aufgrund von enorm gestiegenen Energiepreisen in eine finanzielle Schieflage rutschen können. Betroffen sind nicht nur Haushalte an der Armutsgrenze. Die Inflation, gerade bei existenziellen Grundgütern, die explodierenden Energiepreise fressen sich unerbittlich durch die Budgets der Leistungsträger Deutschlands. Das alles schert die Ampelkoalition aber nicht; denn unter dem Deckmantel des Krieges erfüllen sich alle ideologischen Träume, insbesondere der Grünen. 2016 antwortete Herr Habeck auf die Frage, was er Herrn Putin sagen würde, wenn er ihn trifft – ich zitiere –: Geben Sie uns zwei bis drei Monate, dann werden wir dieses Land regieren. Wir werden Nord Stream 2 nicht bauen, die Handelsbeziehung und Gastransfers zu Russland sukzessive abbauen, weil wir ein Energiewendeland sind. Jetzt hat Herr Habeck das, was er 2016 wollte: ein Energiewendeland, das nicht mehr wettbewerbsfähig ist und die Versorgungssicherheit nicht mehr gewährleisten kann. Die rot-grün-gelbe Regierung macht aus ideologischen Gründen Millionen Deutsche arm. Sie ruiniert die deutsche Wirtschaft. Im Ernstfall reden wir hier nicht von wenigen, sondern wir reden von 6 Millionen Arbeitsplätzen, und in einer solchen Zeit redet Herr Habeck über die Dauer des Duschens. Im Sinne seines Amtseides, Schaden vom deutschen Volke abzuwenden, gäbe es nur eine Lösung: Nord Stream 2 öffnen, Atomkraftwerke weiterlaufen lassen, neue Brennstäbe bestellen und so das Schlimmste für den Winter verhindern. Ein Minister aber, der Vaterlandsliebe stets zum Kotzen fand und mit Deutschland nie etwas anzufangen wusste, wird nie zum Wohle Deutschlands handeln. Für das verhasste deutsche Volk gibt es ein paar Glasperlen in Form von einem 300-Euro-Einmalzuschuss und einem 9‑Euro-Ticket, schön verpackt mit grüner Kriegsrhetorik und Durchhalteparolen, meine Damen und Herren – ein Einschwören auf Solidarität in kalten Wohnungen, auf Duschen nach Plan und Einschränkungen wie in der Nachkriegszeit. Dazu erhalten wir dann als Beigabe ein Selbstbestimmungsgesetz und die Legalisierung von Cannabis. Wir können also bald alle gemeinsam bekifft in unserer kalten Wohnung sitzen und uns unser Geschlecht aussuchen, meine Damen und Herren. Das können grüne Ideologen wohl großartig finden, aber der Bürger braucht das nicht. Ein Prototyp des grünen Ideologen ist übrigens der Umweltsenator Kerstan aus Hamburg. Er fliegt dreimal im Jahr in seine Finca nach Mallorca, fährt ein 50 000-Euro-E‑Auto, vom Volk bezahlt, und dieses Volk soll nach den Wünschen dieses Senators Privatautos und Einfamilienhäuser in Zukunft besser außen vor lassen. Außerdem kündigte er an, dass bei einer Gasmangellage, die unter anderem durch die Verweigerungshaltung bei Nord Stream 2 entsteht, warmes Wasser nur zu bestimmten Tageszeiten zur Verfügung stehen wird. Nord Stream 2 ist als Teil der insbesondere grünen Energie- und Außenpolitik genau das: Sie ist die Grundlage der grünen Zukunft Deutschlands, einer Zukunft in kalten Mietskasernen statt in Eigenheimen, einer Zukunft mit Fahrrad statt Auto, einer Zukunft mit Steckrüben statt Fleisch und duschen von 16 bis 18 Uhr. Eine solche Zukunft wollen wir nicht. Ideologisch verblendet stürzen Grüne unsere Heimat in Armut und Not. Was wir jetzt erleben, ist das Ergebnis Ihrer verfehlten Außen- und Energiepolitik. Die Rechnung dieses ideologischen Wahns wird immer gigantischer. Und bezahlen werden diese Rechnungen dereinst die Menschen in Deutschland, so wie sie schon 1918 und 1945 die Zeche ideologischer Hybris bezahlen mussten. Ich sage noch eines zum Schluss: Wer Grüne wählt, wählt Krieg und Armut. Vielen Dank.