Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, vielen Dank, dass Sie heute Zeit für diese Befragung der Bundesregierung gefunden haben – im Gegensatz zu Ihrem Finanzminister, der es ja vorgezogen hat, seine Hochzeit auf Sylt zu zelebrieren. Ich habe eine Frage zur Inflation; Sie haben es in Ihren einleitenden Worten erwähnt. Die Inflation ist das Problem, das die Menschen im Moment am meisten bewegt. Es ist ja nicht nur der Spritpreis; es sind ja auch die horrend steigenden Energiepreise, die Preise für Gas, die Preise für Lebensmittel. Viele wissen wirklich nicht mehr, wie sie ihre täglichen Kosten decken sollen. Man muss auch sagen: Am Ende des Jahres werden wir wahrscheinlich vor dem Problem stehen – das haben Sie und Herr Habeck schon mal angedeutet –, dass kein Gas mehr da ist, um die Leute mit Wärme zu versorgen. Vor diesem Hintergrund muss man ja wohl feststellen, dass Ihre Sanktionspolitik gegenüber Russland gescheitert ist. Sie wollten Putin schaden; aber Sie haben Ihrem eigenen Volk geschadet. Und dann muss man ja die Frage stellen, wie Sie das mit dem Eid, den Sie als Bundeskanzler geschworen haben, Ihre „Kraft dem Wohle des deutschen Volkes“ zu widmen, in Übereinstimmung bringen können. Sie haben auf die Frage der Kollegin von der SPD die Konzertierte Aktion angeführt, die gerade läuft. Sie sagen, Sie wollen sich dazu regelmäßig treffen. Herr Kanzler, haben Sie sich überhaupt schon mal draußen informiert, wie die Situation auf der Straße ist? Die Menschen haben kein Verständnis dafür, dass Sie sich alle vier Wochen mal treffen, um zu diskutieren. Die Menschen wollen eine konkrete Antwort. Deswegen wäre meine Frage: Gibt es denn schon konkrete Ergebnisse, die Sie uns und dem Volk vorstellen können? Das würde mich mal interessieren.