Herr Bundeskanzler, laut Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbandes ist die Armutsquote in Deutschland auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Die Armutsquote liegt bei 16,6 Prozent; das sind 13,8 Millionen Menschen, die von Armut betroffen sind. Mehr als jedes fünfte Kind lebt in Armut. Diese Zahlen beschreiben ja die Situation von 2021, das heißt, bevor wir die dramatischen Preissteigerungen erlebt haben. Wir wissen, dass die Preise für Nahrungsmittel seit dem letzten Jahr um fast 13 Prozent gestiegen sind. Im Internet schildern Menschen unter dem Hashtag #IchBinArmutsbetroffen, dass sie sich die Dinge des täglichen Bedarfs nicht leisten können, dass sie teilweise Mahlzeiten ausfallen lassen. Der Paritätische fordert eine deutliche Erhöhung der Grundsicherung. Aber von der Bundesregierung gibt es bisher überhaupt keine Signale, dass man die Hartz-IV-Regelsätze schnell erhöhen will. Deshalb meine Frage, Herr Bundeskanzler: Glauben Sie, dass man mit einem Regelsatz von 449 Euro über den Monat kommen kann? Glauben Sie, dass man von 285 Euro ein Kind über den Monat bringen kann? Und wenn nein: Was tun Sie, um den Betroffenen schnell zu helfen, um sie schnell und auch dauerhaft zu unterstützen?