Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Lassen Sie mich eines vorwegsagen, weil der Kollege Irlstorfer angesprochen hat, dass das Ministerium wohl die Pflege nicht ausreichend im Blick hat: Ich bin mir ganz sicher: Der Minister und das Ministerium haben sie im Blick. – Und dass heute unter anderem der Minister bei dieser Debatte nicht hier ist, liegt daran, dass der Minister – ich glaube, das ist auch ganz gut so – wie alle anderen Ministerinnen und Minister nicht festlegt, wann wir im Bundestag welche Debatten zu führen haben, und dass er heute mit dem Pflegenetzwerk Deutschland denjenigen, um die es geht, Rede und Antwort steht. Dass er dort jetzt gerade ist, halte ich durchaus auch für einen vernünftigen Ansatz. Dann möchte ich ein Zweites vorab sagen: Ich möchte dem Kollegen Dr. Ullmann ganz herzlich danken, dass er den Sachverhalt mit den ausländischen Pflegefachkräften richtiggestellt und geradegerückt hat, auch unser äußerst sensibles Vorgehen in der Angelegenheit dargestellt hat. Ich kann nur sagen: Mit meinem Menschenbild verträgt es sich nicht, wenn hier davon gesprochen wird, man bediene sich bei ausländischen Pflegekräften. – Bei Menschen bedient man sich nicht und natürlich auch nicht bei ausländischen Pflegefachkräften. Das ist das, was hier von der rechten Seite gesagt wurde, und das ist ein Menschenbild, das ich absolut daneben finde, um das deutlich zu sagen. Ich will der Linksfraktion – vielleicht anders als mein Kollege vorhin – auch eher dafür danken, dass sie die Anträge vorgelegt hat; denn dies gibt uns die Möglichkeit, am Tag der Pflege ausführlich über Pflege zu reden. Ich hoffe, Sie sehen es nach, dass man auch ein bisschen von Ihren Antragsinhalten abweicht. Die waren aber ja durchaus auch Bestandteil vieler Reden. Mir persönlich gibt das die Möglichkeit, auch noch mal auf eine Gruppe aufmerksam zu machen, die bei diesen beiden Anträgen tatsächlich nicht erfasst ist. Das liegt auch daran, dass wir dort allerdings eine Personalrichtlinie haben, auch wenn sie aus meiner Sicht durchaus verbesserungswürdig ist. Das ist nämlich der Bereich der Pflegekräfte in der Psychiatrie. Für all das, wo „Psychiatrie“ und „Psychosomatik“ draufsteht, hatten wir mit der Psych-PV schon etwas, was sozusagen eine Grundlage war. Das hätten sich andere lange abgucken können. Und glücklicherweise – – nein, nicht glücklicherweise, sondern gezielt ist es uns gelungen, in der letzten Legislatur zu verhindern, dass die Psych-PV ersatzlos ausläuft. Wir haben vielmehr sichergestellt, dass es eine Nachfolgeregelung gibt. Ich hätte mir gewünscht, das Ministerium hätte auf die Vorlage ein bisschen anders reagiert und ein bisschen deutlicher darauf geguckt, dass man da etwas verbessern kann. Aber ich bin guter Hoffnung, dass das beim jetzigen Minister auch in den Blick kommt. Denn eins ist klar: Eine Personalverordnung alleine reicht nicht. Sie muss auch gut und zielführend sein, und das für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie den entsprechenden Bereich. Sie darf nicht am Ende dadurch, dass sie zu unflexibel ist, zum Beispiel Strukturen gefährden oder zerstören. Insofern kann ich an dieser Stelle nur noch einmal und für meine Fraktion ausdrücklich klar sagen: Wir sind sehr dafür, dass wir in allen Bereichen klare Pflegepersonalordnungen schaffen, dass wir in allen Bereichen auch eine Entlastung durch entsprechende Verordnungen für die Pflegefachkräfte schaffen, aber natürlich – und da bin ich der Kollegin von den Grünen dankbar – auch für die anderen Mitarbeitenden in der Pflege, die es genauso verdienen, vernünftig behandelt zu werden, und die es genauso verdienen, eine ordentliche Personalverordnung vorzufinden. Und da komme ich noch mal zur Psychiatrie: Da ist bei den Psychotherapeutinnen und ‑therapeuten in dieser Psychiatrie-Personalverordnung durchaus auch noch was zu tun. Meine Zeit läuft ab; Kollege Sorge hat leider keine Zwischenfrage gestellt, da konnte ich jetzt nichts verlängern. Aber vielleicht kommt es ja beim nächsten Mal. Last, but not least will ich eins noch kurz sagen, weil ich aus Nordrhein-Westfalen komme, wie die Kollegin auch, die da in Münster war: Die Mitarbeitenden an den Unikliniken streiken zurzeit, und sie streiken eben gerade nicht für Lohnfragen. Sie streiken für einen Entlastungstarifvertrag. Und das ist richtig, und das müssen wir unterstützen. Ich bin an der Stelle sehr dankbar, dass Thomas Kutschaty sehr klar gesagt hat, dass er einen solchen Entlastungstarifvertrag unterstützen wird. Ich gehe davon aus, dass wir in Zukunft da vielleicht auch vom Land dann mehr erleben werden. Vielen Dank.