Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen Nachtschwärmer! Manche müssen halt recht haben bis zum bitteren Ende. Lieber Kollege Fricke, Ihre Einstellung gegenüber Griechenland klang schon mal etwas moderater und positiver. Wer die griechische Krise 2009 erlebt hat, muss sich heute über den vorliegenden Antrag der Bundesregierung eigentlich freuen. Wer diesem Haus damals angehört hat, muss sich freuen, dass es durch eine beispiellose Solidaritätsaktion – auch dieses Hauses – gelungen ist, die Europäische Union zu retten und Griechenland im Euroraum zu halten. Im Mai 2009 wurde die EFSF praktisch über Nacht aus dem Boden gestampft, und zwar damals von Sozialdemokraten, der Kanzlerin und Finanzminister Schäuble. Ich kann Ihnen nur sagen: Das war eine wunderbare, großartige Leistung. Gerade heute, wo es um die Europäische Union herum brennt, sollten wir auch darüber reden. Diese Debatte hätte ein guter Moment sein können, in dem sich dieses Haus über Europa und darüber vergewissert, dass es die Europäische Union zusammenhalten will, womit sie bisher übrigens Erfolg gehabt hat. Griechenland ist heute ein sehr viel moderneres Land. Ich selbst habe mehr als einmal an Sitzungen der Financial Assistance Working Group for Greece des Europäischen Parlaments teilgenommen und mich um eine Lösung bemüht, und ich habe auch die sagenhaften Katastergeschichten über viele Jahre verfolgt. Es ist Gott sei Dank nicht so, wie Sie sagen. Ich glaube, dass sich dieses Haus in breiten Teilen bewusst ist, dass gerade Sie bei dieser Frage hier mit den Rechtsaußen zusammenarbeiten. Das finde ich extrem bemerkenswert und sehr, sehr schade. Herr Kollege Fricke, ich muss Ihnen auch sagen: Ich hätte meine Rede zu Protokoll gegeben, aber Ihretwegen habe ich sie jetzt gehalten. Ich danke für die Aufmerksamkeit.