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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Öffentlicher Nahverkehr sichert Mobilität und Teilhabe und sorgt so für soziale Gerechtigkeit. Er unterstützt den Klimaschutz und ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Öffentlicher Nahverkehr ist Teil der Daseinsvorsorge.
Das muss auch mit Taten untermauert werden. Wir können uns nicht ständig nur wünschen, dass irgendwann irgendwas mal besser wird. Irgendwann sind nämlich die Brücken kaputt und die Schienen marode.
Zuruf des Abg. René Bochmann [AfD])
Einfach mal machen! Oder, wie man bei uns in Ostfriesland sagt: Doon is een ding!
Und wir haben gemacht. Mit dem Deutschlandticket ist die beste verkehrspolitische Initiative der letzten Jahre an den Start gebracht worden. Es verbindet das ganze Land und macht es einfacher, unterwegs zu sein. Wer heute einen Urlaub plant, der weiß: Am Zielort kann ich in jede Buslinie und in jede Regionalbahn einsteigen, ohne mir Gedanken über irgendwelche Tarifzonen machen zu müssen.
Beifall bei der SPD)
Viele Regionen nutzen das Ticket inzwischen aktiv für ihr touristisches Marketing.
Das Deutschlandticket ist das deutlichste Bekenntnis zum öffentlichen Personennahverkehr in den letzten Jahren. Es ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass die Politik für Entlastung sorgen und gleichzeitig auf das Konto von Klima, Mobilität und Wirtschaft einzahlen kann.
Beifall bei der SPD)
Wir denken diese Dinge gemeinsam und spielen sie nicht gegeneinander aus.
Ich kenne natürlich auch die Argumente gegen das Deutschlandticket, gerade im ländlichen Raum: Man hat nichts von einem Ticket, wenn der Bus nur einmal am Tag kommt. Aber wir müssen an dieser Stelle einfach mal weiterdenken, Herr Lange.
Lachen des Abg. Ulrich Lange [CDU/CSU])
Es stimmt: Im ländlichen Raum wird der ÖPNV das Auto auf absehbare Zeit nicht ersetzen. Es gibt aber inzwischen viele Konzepte, wie sich das eigene Auto auch auf dem Land sinnvoll ergänzen lässt. Längere Fahrten lassen sich dank digitaler Angebote immer häufiger bequem als Kombination aus Auto, Bahn und Bus planen, vom ersten bis zum letzten Meter.
Und dank des Deutschlandtickets können viele hierbei bares Geld sparen. Ein Beispiel aus meiner Heimat: Ein Berufstätiger, der von Leer nach Oldenburg pendelt, zahlte vor der Einführung des Deutschlandtickets im Monat über 200 Euro. Jetzt sind es 58 Euro – gut 140 Euro Ersparnis, die, glaube ich, jeder gut gebrauchen kann.
Ich sage Ihnen ehrlich: Ich hätte mich gefreut, wenn wir die Debatten um das Deutschlandticket ein für alle Mal hätten abschließen können; wenn das Angebot entfristet und der bewährte Finanzierungsmechanismus zwischen Bund und Ländern dauerhaft abgestimmt worden wäre. Wir können doch nicht einerseits sagen: „Öffentlicher Verkehr ist Daseinsvorsorge“, und auf der anderen Seite: „Aber kosten darf es nix.“
Ich freue mich, dass wir nun gemeinsam das Ticket für 2025 sichern. Aber zu Weihnachten sei mir noch ein Wunsch gestattet: Lassen Sie uns im nächsten Jahr das Deutschlandticket entfristen, damit die kreativen Leute im Verkehrsbereich sich nicht mehr den Kopf über hundert Tarifzonen zerbrechen müssen, sondern stattdessen das Deutschlandticket sinnvoll weiterentwickeln können,
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
für einen ÖPNV, den sich alle leisten können, der gute Angebote für Stadt und Land hat und auf individuelle Bedürfnisse eingeht,
Zuruf von der CDU/CSU: Seit drei Jahren nicht geschafft!)
einen ÖPNV, der nicht für sich alleine steht, sondern fester Teil eines Mobilitätskonzepts für alle ist, einen ÖPNV, der umso erfolgreicher und wirtschaftlicher wird, je mehr zufriedene Kundinnen und Kunden ihn nutzen.
Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)