Frau Präsidentin! Geehrte Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Aller unguten Dinge sind an diesem Morgen drei, und für ungute Dinge ist die FDP-Fraktion nicht zu haben, für vernünftige Energiepolitik allerdings sehr wohl. Fangen wir mit der Gasspeicherumlage an. Was hier vorgelegt wird, ist schlicht und ergreifend eine Inländerdiskriminierung, und für die sind wir nicht zu haben. Wer Infrastruktur nutzt, der soll die Kosten mittragen. Es ist aus Sicht der FDP-Fraktion schon ganz bemerkenswert, welche neue „Koalition“ – in Anführungszeichen – sich hier auftut: Union und SPD. Sie beschließen nun Maßnahmen, die die Strompreise in Deutschland wieder nach oben treiben werden. Dafür sind wir Freie Demokraten nicht zu haben. – Von der Seite wird das Stichwort „Europa“ reingerufen. Da sind Sie bei mir genau an der richtigen Adresse, weil ich mich als einen dezidiert europäisch orientierten Energiepolitiker auffasse. Dazu kann ich nur sagen: Wenn wir uns mal anhören, was von unseren Partnern in der EU an der deutschen Energiepolitik, an der Energiepolitik von Robert Habeck seit nunmehr drei Jahren kritisiert wird, merken wir, dass ganz andere Klopper aus dem Weg zu räumen sind als das, was heute hier vorliegt. Die regen sich über ganz andere Sachen auf. Ja, ich muss es jetzt wieder aus der Schublade holen: Die europäischen Partner regen sich insbesondere darüber auf, dass Deutschland die drei Kernkraftwerke, die man hätte weiterlaufen lassen können und die auf dem europäischen Strommarkt wesentlich mehr für eine gewisse Stabilisierung gesorgt hätten, abgeschaltet hat. Wir haben also europarechtlich noch ganz andere Baustellen, um dort wieder Vertrauen zu schaffen. Zweiter Punkt: Bioenergie. Das ist nun das Allerdollste, dass die Grünen sich hierhinstellen und auf einmal der Bioenergie Perspektiven einräumen, eröffnen wollen, die sie über Monate hinweg, wo es nur ging, ausgebremst haben. Das ist an Unglaubwürdigkeit wirklich überhaupt nicht zu übertreffen. Was Sie jetzt hier vorlegen, ist quasi eine unbrauchbare Rosinenpickerei aus dem Gesetzentwurf, die zu nichts zu gebrauchen ist. Alles, was in der Wachstumsinitiative verabredet war, wollen Sie nicht mehr machen. Deswegen sind wir dafür auch nicht zu haben. Reden Sie einfach mal mit der Bioenergiebranche! Die hält das, was hier vorgelegt wird, für völlig unbrauchbar. Mit dem, was hier vorgelegt wird, würde man wieder Wertschöpfung in diesem Bereich gefährden. Die Anschlusslösungen für die Biogasanlagen, deren Betreiber Sie ab dem 1. Januar 2025 im Regen stehen lassen, lassen weiter auf sich warten. Das ist Kapitalvernichtung in Deutschland. Dafür sind wir nicht zu haben. Was haben Sie vor beim Abbau der Solarspitzen? Auch da ist nicht aufgegriffen worden, worauf man sich in der Wachstumsinitiative Anfang Juli mal geeinigt hat und was aus Sicht beispielsweise von Verteilnetzbetreibern dringend nötig gewesen wäre. Die Absenkung von Direktvermarktungsschwellen, die Ausweitung der Steuerbarkeit von Anlagen, all das ist rausgeflogen, mit der Folge, dass Sie das EEG-Konto weiter nicht in den Griff kriegen werden. Da kann ich für die Freien Demokraten nur wiederholen: Jawohl, die Erneuerbaren können auf den Markt kommen; die entsprechenden Projektbetreiber zeigen das. Also müssen wir viel entschiedener in die Richtung gehen als bei dem, was Sie hier vorlegen. Sie haben dafür ja sowieso keine Mehrheit. Insofern ist es eigentlich auch nur ein Schauspiel, was Sie hier zelebrieren. Letzter, dritter unguter Punkt: Änderung des Bundesbedarfsplangesetzes. Da muss man einfach feststellen: Die Sache wird jetzt relativ delikat. Ja, selbstverständlich ist Netzausbau nötig, um unser Energieversorgungssystem in Zukunft zu stabilisieren. Aber Sie gehen hier einfach nach dem Motto vor: Zu groß gibt es nicht, zu schnell gibt es nicht, und zu teuer gibt es schon gar nicht. Auch hier lohnt es sich mal wieder, mit denen zu sprechen, die tatsächlich Ahnung von der Materie haben, also beispielsweise mit den Übertragungsnetzbetreibern. Da ist interessanterweise Folgendes festzustellen: Der Bedarf an den Projekten, die Sie ins Gesetz schreiben wollen, ist final überhaupt nicht geklärt. Also könnte eine unvoreingenommene Prüfung dieser Projekte ergeben, dass sie im nächsten Netzentwicklungsplan gar nicht vorgesehen sind. Aber nein, Sie wollen die hier ins Gesetz reindonnern, mit der Folge, dass man den Übertragungsnetzbetreibern unter Umständen eine Arbeit aufhalst, die getan werden muss, die aber am Ende für die Energieversorgungssicherheit dieses Landes überhaupt niemand mehr braucht. Ich fasse zusammen. Ohne die FDP in der Bundesregierung herrscht in der Energiepolitik eine konzeptionelle Dunkelflaute, die beendet werden muss. Deswegen werden wir am 23. Februar 2025 für eine Mehrheit sorgen, bei der energiepolitisch über diesem Land wieder die Sonne der Vernunft aufgeht. Vielen Dank.