- Bundestagsanalysen
Sehr geehrte Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Der Antrag der CDU/CSU liest sich leider, als ob ein beleidigter weißer Europäer ihn verfasst hat. Das hilft in der aktuellen Situation leider nicht. Was wir brauchen, ist eine dekoloniale Analyse, um eine neue Zusammenarbeit auf der Grundlage von Respekt und Gerechtigkeit aufzubauen.
Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Die Antwort auf den immer stärker werdenden russischen Einfluss ist für uns der Anspruch, der bessere Partner zu sein.
Wir müssen erstens anerkennen, dass Menschen beispielsweise in Burkina Faso unter den gewalttätigen Konflikten zwischen dem militärischen Regime und den terroristischen Gruppen unendlich leiden.
Wir müssen zweitens anerkennen, dass die Sahelzone Afrikas auch aufgrund ihres großen Rohstoffreichtums zu einem Objekt eines geopolitischen Machtinteresses geworden ist. Das Problem der Finanzierung von lokalen als auch von globalen Konflikten durch Rohstoffabbau müssen wir grundsätzlich angehen.
Und drittens – das ist wirklich sehr wichtig – müssen wir anerkennen, dass die Klimakrise in der Sahelzone bereits eine existenzielle Bedrohung für die Menschen vor Ort darstellt.
Beifall des Abg. Ottmar Wilhelm von Holtz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])
In Gesprächen mit lokalen Akteuren wie Kleinstbäuerinnen und -bauern als auch Regierungsvertreterinnen und -vertretern ist das immer ein zentrales Thema. Es fehlt aber komplett im Antrag der Union.
Der bessere Partner zu sein, bedeutet, auf die Realität und die Bedürfnisse der Menschen vor Ort Rücksicht zu nehmen. Genau das machen wir mit neuen Ansätzen einer dekolonialen, einer feministischen und einer klimagerechten Entwicklungs- und Außenpolitik.
Vielen Dank.
Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)