Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Im Kino gibt es das auch manchmal: Man sieht irgendein wirres Zeug und denkt sich: Hä? Ist das noch Fantastik, oder ist das schon Wahnsinn? Meistens ist es besser, man geht einfach raus und guckt sich wieder einen guten Film an. Herzlich willkommen in der Spätvorstellung! Es gab Spannung, Drama, Nervenkitzel und ein bisschen Wahnsinn; aber es gab auch Rettung in letzter Minute. Denn heute wird mit dem neuen FFG die deutsche Filmförderung neu aufgestellt: automatisierter, effizienter, vielleicht – hoffentlich – weniger Gremienfilm und mehr mutiges Abenteuer, pralles Leben, viel Wirklichkeit – aus einer Hand bei der FFA. Natürlich – das ist noch ein kleiner Wermutstropfen – gibt es noch einen Cliffhanger: das Steueranreizmodell und die Investitionsverpflichtungen; die kommen nächstes Jahr. Man muss es ja auch spannend machen, wenn wir über den Jahreswechsel kommen. Großer Dank an die FFA an dieser Stelle, dass sie das trotz der Irritationen hier im Haus gut vorbereitet hat und ab Januar am Start ist. Ich bin sehr froh, dass es nicht an der FFA scheitern wird. Dank geht natürlich auch an dich, Michelle. Danke für deine tolle Rede! Du hast alles auf den Punkt gebracht. Nachdem Claudia Roth die wesentlichen Punkte abgesteckt hat, hast du es noch mal ausgeführt. Wunderbar! Und Thomas, danke für deine konstruktive Mitarbeit! Deswegen war es sehr irritierend, dass die plötzlich etwas wilder wurde. Ausgerechnet den Diversitätsbeirat rauszustreichen, finde ich, ist schade. Denn das ist ein Gremium, das in die Zukunft gerichtet ist und vielen Filmemachenden in Deutschland ein Podium gegeben hätte, um zu zeigen: Es gibt mehr Geschichten als nur von alten, weißen Männern. Das finde ich sehr wichtig. Ich finde aber auch gut, dass es starke Frauen wie dich gibt, Michelle, die da immer wieder rangehen. Jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als Judy Garland aus „Meet Me in St. Louis“ zu zitieren: „Have Yourself a Merry Little Christmas!“