Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Da heute die ganze Zeit so viele Abschiedsworte gesagt werden, möchte ich mich zu Beginn dem Dank anschließen. Natürlich bedanken auch wir uns für die gute Zusammenarbeit. Aber damit sind wir auch schon beim nächsten Punkt. Denn wenn die Unionsfraktion nicht heute diesen Antrag in den Deutschen Bundestag eingebracht hätte, hätten wir in dieser Legislaturperiode gar nicht mehr über das Thema Nachhaltigkeit diskutiert. Deshalb möchte ich schon sagen: Wir haben Ihnen mit diesem Antrag die Hand gereicht. Und da nützt es wenig, dass Sie das wohlwollend zur Kenntnis nehmen und dass Sie das alles inhaltlich teilen. Am Ende haben wir Ihnen die Hand gereicht. Wir hätten die Chance gehabt, auch gemeinsam noch etwas auf den Weg zu bringen. Ich bin wirklich der festen Überzeugung, dass das Thema Nachhaltigkeit kein parteipolitisches Thema ist, dass es nicht um einzelne Fraktionen geht, sondern dass es darum geht, wie wir Dinge über den Tag hinaus vorantreiben, wie wir die Zukunftsfähigkeit unseres Landes vorantreiben. Aber wir müssen bei diesem Thema auch mit einer Stimme sprechen. Leider haben Sie diese Chance heute verpasst. Und schlimmer noch – ich habe es an der Stelle schon mal gesagt –: Wir werden beim Thema Nachhaltigkeit nur erfolgreich sein, wenn wir Vorreiter sind, wenn die Bundesrepublik Deutschland in der Welt vorangeht und uns andere Länder auf der Welt folgen. Deshalb gehören auch die nachhaltige Entwicklung und die Weiterentwicklung in die Mitte des Parlaments. Unser Antrag ist da eindeutig: Der Deutsche Bundestag ist der richtige Ort, um die Nachhaltigkeit unseres Landes zu debattieren, aber er sollte auch zuständig für die Fortschrittskontrolle in diesem Bereich sein. Um das deutlich zu machen, haben wir diesen Antrag heute eingebracht. Nichts anderes war das Ziel. Ich muss Ihnen von den Grünen, lieber Johannes Wagner, sagen: Ein bisschen Demut wäre schon angebracht. Ich meine, Sie haben in Ihrem Koalitionsvertrag 102-mal das Wort „Nachhaltigkeit“ aufgeschrieben. Die Wahrheit ist doch: Die Fallhöhe hätte beim Ampel-Aus gar nicht höher sein können. Es ist eine krachende Niederlage, insbesondere im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit, die Sie von SPD, Grünen und FDP da hingelegt haben. Und schlimmer noch: Sie reduzieren das Thema immer nur auf Klima- und Umweltschutz. Das ist uns auch wichtig. Natürlich gehört Klima- und Umweltschutz dazu. Aber genauso wichtig ist es, dass wir über solide Finanzen debattieren, dass wir über die Schaffung von Wohnraum debattieren, dass wir über eine vernetzte Mobilität debattieren. Keinerlei Fortschritte haben Sie in diesem Bereich in Ihrer Koalition auf den Weg gebracht. Das ist die bittere Wahrheit für die Nachhaltigkeit in unserem Land. Das heißt: Wir müssen die Wirtschaft stärken, die Umwelt schützen und Arbeit schaffen und dürfen Ökologie, Ökonomie und die sozialen Entwicklungen nicht gegeneinander ausspielen, sondern müssen sie zusammenführen. Das ist doch die Aufgabe, die wir hier im Deutschen Bundestag haben. Deswegen reicht es nicht, einfach nur irgendwelche Sonntagsreden zu halten, wie es bei Ihnen gerade der Fall war. Weil das so despektierlich gesagt wurde: Natürlich muss in die Geschäftsordnung auch eine Nachhaltigkeitswoche aufgenommen werden. Es muss dort verankert werden, dass wir hier im Deutschen Bundestag Bilanz ziehen. Das wäre dann wirklich ein Gewinn – – ich komme zum Schluss – für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie. Ich hoffe wirklich, dass wir das in der nächsten Legislaturperiode – – dann gemeinsam hinkriegen. Danke schön.