- Bundestagsanalysen
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Vielen Dank, Frau Präsidentin! – Ich nutze die Gelegenheit, eine mündliche Erklärung zu der Petition abzugeben, die die Anerkennung des Völkermordes an den Pontosgriechen im Osmanischen Reich fordert. Die Petition beleuchtet ein dunkles Kapitel der Geschichte, das die Vertreibung, Enteignung und Ermordung Hunderttausender Pontosgriechen umfasst. Die brutalen Deportationen, Zwangsarbeit und Morde in der Region Pontos führten zu unermesslichem Leid und dem Verlust einer gesamten Kultur.
Die Geschichten und Erlebnisse jener Vorfahren, die unter den beschriebenen Verbrechen litten, sind auch Teil der Geschichte vieler Griechinnen und Griechen in Deutschland. Es ist mir ein persönliches Anliegen, durch die Anerkennung dieses Unrechts einen Beitrag zur Erinnerung, aber auch zur Versöhnung zu leisten.
Insbesondere der Vertrag von Lausanne und der Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei muss aus meiner Sicht auch im Jahr 2024 noch aufgearbeitet werden. Die Armenien-Resolution im Jahr 2016 war ein wahrer Erfolg in der Geschichte. Dies gilt es auch gegenüber den Pontosgriechinnen und -griechen zu würdigen.
Deshalb begrüße ich die Haltung der demokratischen Fraktionen und der Gruppe der Linken. Jetzt sind die Fraktionen im Bundestag am Zug, diesem Unrecht ein Ende zu setzen. Es ist wichtig, das Leid der Opfer und ihrer Nachfahren anzuerkennen. Die Anerkennung historischer Verbrechen, auch ohne formelle juristische Konsequenzen, trägt wesentlich zur Aufarbeitung bei.
Ich hoffe, dass diese Entscheidung ein Signal setzt, ein Signal der Empathie, des Respekts und der Entschlossenheit, Versöhnung und Verständigung zu fördern. Wo Unrecht waltet, soll hier im Deutschen Bundestag Recht geschehen.
Den xechnó.
Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Patrick Schnieder [CDU/CSU])