Herr Gottschalk! – Ja, ich bin Politologe. Ich habe das ordentlich studiert in Münster und habe einen Magister. – Nein, das hat mit Parteikarriere gar nichts zu tun. Und Juso ist – darauf will ich noch mal hinweisen – kein Beruf, keine Ausbildung. Da ist man halt als jüngeres SPD-Mitglied aktiv. Das ist übrigens auch was Schönes. Ich kann nur sagen: Das war eine tolle Erfahrung. Herr Gottschalk, um darauf noch mal einzugehen: Ich habe zwar auch BAföG erhalten – damit Sie es wissen; dann können Sie das in Ihre Aufzählung mitaufnehmen –; aber ich habe während meines Studiums auch viel gearbeitet. Ich war fünf Jahre bei der Post, um mein Studium zu finanzieren, weil ich nicht aus einem Elternhaus kam, wo die Eltern sich das ohne Weiteres leisten konnten, und das ist auch in Ordnung. Ich gehe jetzt mal darauf ein, was Sie zum Euro gesagt haben. Da wird es ja richtig spannend. Seitdem der Euro eingeführt worden ist – das müssen Sie endlich auch mal zur Kenntnis nehmen –, sind deutlich höhere Produktivität und auch deutlich höhere Absatzchancen entstanden. Zwei Drittel unserer Exporte gehen in den Binnenmarkt der Europäischen Union. Das ist extrem wichtig für unseren Wohlstand. Der Euro macht innerhalb der Europäischen Union das überflüssig, was wir früher noch hatten, nämlich den Wechselkurs. Den gibt es nicht mehr. Ich sage Ihnen nur so viel: Wenn das Ihre finanzpolitische Kompetenz ist, dann liegt sie vollkommen daneben. Wenn wir aus dem Euro aussteigen, wenn wir aus der Europäischen Union aussteigen, dann werden wir große Probleme haben, unsere Exportwirtschaft auf dem Niveau zu halten, auf dem sie ist. Deshalb an dieser Stelle noch einmal: Finanzpolitische Kompetenz scheinen Sie hier nicht wirklich viel zu haben.