Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! In diesen Tagen interessieren sich viele Menschen für Hintergrundpapiere, die es im politischen Berlin gibt. Deswegen habe ich heute auch eins mitgebracht – keine Sorge, diesmal nicht von uns –, nämlich eines aus der Fraktion der Grünen. In diesem Hintergrundpapier geht es darum, was die grüne Fraktion noch sagen möchte, um so zu tun, als würde man bis Februar noch Gesetze beschließen. Da gibt es auch eine Passage zum Thema Energie. Die Details erspare ich Ihnen; ich habe nur zwei Minuten Redezeit. Ich kann Ihnen jedenfalls glaubhaft bekunden, dass eines in dieser Passage nicht enthalten ist, nämlich die Senkung der Netzentgelte. Warum ist das nicht enthalten? Weil Sie es gar nicht wollen. Sie wollen nur den Eindruck vermitteln, dass Sie es wollen. Denn – zweites sicheres Indiz – man müsste ja ein Verfahren in diesem Haus organisieren, um am Ende ein Gesetz zu beschließen. Wie würde dieses Verfahren aussehen? Nun ja, man hätte in dieser Woche, zum Beispiel am Mittwoch im Ausschuss – genau genommen war es nur am Mittwoch im Ausschuss noch möglich –, eine Expertenanhörung beantragen müssen, damit wir sie in der nächsten Sitzungswoche durchführen und wir das Gesetz noch in diesem Jahr beschließen können. Dann kann es zum 1. Januar 2025 in Kraft treten. Dieses Verfahren haben Sie von Rot-Grün nicht mal angestrebt. Auch das ist ein sicheres Indiz dafür, dass Sie nur so tun, als wollten Sie hier noch Gesetze und Ziele erreichen. Ja, selbstverständlich. Frau Kollegin Nestle schätze ich sehr. – Entschuldigen Sie, Frau Kollegin, nur weil ich sage, dass ich die Kollegin Nestle sehr schätze, ist das kein Ausdruck von Selbstgerechtigkeit. Das ist ein großes Kompliment für eine Kollegin, die in der Regierungsfraktion sitzt. Wir sind jetzt in der Opposition. Ich denke, dass ein Kompliment an eine Person, die eine Zwischenfrage stellt, – – auch eine Art Ausdruck von Wertschätzung ist. Also, ich weiß nicht, – – ob Sie immer alles nutzen müssen, um mit Dreck zu werfen, Frau Kollegin. Sehr geehrte Frau Kollegin, ich teile Ihre Einschätzung, dass es theoretisch noch möglich wäre. Deswegen habe ich das eben auch als Indiz bezeichnet. Ich habe weitere Indizien feststellen können. Eines dieser Indizien ist Folgendes: Wir haben Ihnen ganz konkret angeboten, 30 Milliarden Euro zu sparen. Sie schlagen vor, 1,3 Milliarden Euro einzusparen, obwohl Sie nicht genau wissen, woher Sie das Geld nehmen wollen, und wollen es auf Pump finanzieren, während wir Ihnen in diesem Sommer – die Reden sind hier als Protokoll verfügbar und auch online abrufbar – vorgeschlagen haben, 30 Milliarden Euro beim Netzausbau einzusparen. Liebe Frau Kollegin Nestle, ich hätte mir gewünscht, dass Sie nicht nur eine Zwischenfrage stellen, sondern hier vorne ans Pult treten und sagen: Ich habe mit dem lieben Robert gesprochen. Ja, wir wollen 30 Milliarden Euro einsparen; denn wir sehen keine andere Maßnahme, die ein solches Einsparvolumen in diesem Land ermöglicht. – 1,3 Milliarden Euro auf Pump sind keine Einsparung. Das ist eine Umverteilung. Ein um 30 Milliarden Euro günstigerer Netzausbau, das stand hier im Schaufenster, das war möglich. Sie haben nicht zu denjenigen gehört, die das mit ermöglicht haben – leider. Wir haben Ihnen auch vorgeschlagen, dass wir beim Offshorenetzausbau – es ist ja wahnsinnig teuer, die Netze für Offshore auszubauen – die Kosten senken, indem wir alle Flächen nach Preisausschreibung vergeben. Die Flächen, die wir nach Preisausschreibung vergeben haben – das haben wir als FDP-Fraktion in das Gesetz verhandelt –, bringen das 20-Fache an Kostenreduktion für den Offshorenetzausbau, der dringend erforderlich ist. Das 20-Fache! Unser Vorschlag ist dieses Jahr noch umsetzbar, ohne irgendein Gesetz anzufassen, – – ohne Geld der Steuerzahler zu verwenden. Das 20-Fache! Lassen Sie uns das ermöglichen. Der Offshorenetzausbau kann viel günstiger werden. Herzlichen Dank.